Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
Dann steht das Christkind vor der Tür!
Das 3. Lichtlein – In der Weihnachtsbäckerei! Oder: „Hier riecht es aber lecker!“
Jedes Jahr muss ich mich rechtzeitig daran erinnern – Zeit einplanen, einen, besser zwei Nachmittage und Abende im Advent frei halten! Denn diese Zeit brauchst du schon, wenn du, wie immer im Advent, deine Plätzchen für Weihnachten backen willst. Das ist die erste Erinnerung: Zeit nehmen! Zeit einplanen!
Dann musst du dich daran erinnern: Welche waren es letztes Jahr? Welche sollen es dieses Jahr sein? Immer die Gleichen? Oder mal auch eine neue Sorte?
Und schon geht’s weiter mit dem Erinnern: Was brauchst du alles? Wo sind die Rezepte? An welche kannst du dich erinnern? Wo ist das Backrezeptebuch für die alten und vielleicht auch neuen Rezepte – Nussküsschen, Kipferl, Schwarz-Weiss-Gebäck, Spritzgebäck, Kokos-, Mandel-, Nuss-Makronen, Zimtsterne…….? Und dann brauchst du ja noch alles zur Hand: Eier, Mehl, Nüsse, ganze, gemahlene, gehackte, Mandeln, ganze, gemahlene gehobelte, gehackte, Zucker, Puderzucker, Hagelzucker, Vanillinzucker, Zimt, Butter, Margarine, Oblaten, Zitronenschale, Backpulver und, und, und….
Nimm dir Zeit, damit du das alles in Ruhe besorgen kannst. Freu dich darauf, dass du das alles dann an einem ruhigen, dunklen Adventnachmittag und Adventabend zu leckerem Weihnachtsgebäck verarbeiten kannst. Nimm dir Zeit! Tu dir Ruhe an!
Aber es gibt noch eine Erinnerung, Jahr für Jahr: die Vorfreude auf den Duft, der sich mit dem frischen Gebäck im ganzen Haus ausbreitet, wenn es im Ofen goldbraun gebacken wird. Dazu gehört auch die Frage von jedem nach den Plätzchen, der das Haus betritt.
Dieser Vorgeschmack wird dann leckere Gewissheit, wenn alles besorgt ist, die erste Backschicht eingelegt ist, und das erste Backblech den Herd verlässt. Ohne besondere Einladung versammeln sich alle wie auf Kommando aus dem Haus in der Küche, angezogen vom Duft. Ein „Probier-Plätzchen“ muss jeder haben, von jeder Sorte. Die von dem Backblech, das nur wenige Momente zu lange im heißen Ofen vergessen wurde und dann etwas dunkel geraten sind, die kommen sowieso nicht zur Aufbewahrung bis Weihnachten in die Plätzchendose. Sie stehen zum direkten Verzehr bereit.
Ja, Weihnachtsplätzchen aller Art, die gehören zur Adventszeit. Die gehören zur Vorbereitung auf das Fest. Die gehören zum Fest. Denn der Advent soll uns gut tun. Weihnachten soll uns gut tun, an Leib und Seele. In der dunklen Zeit soll das Licht des Lebens in unser Leben kommen, das Licht der Liebe. Das können, das sollen wir mit allen Sinnen spüren, damit wir aus dem kalten Winter einen Weg heraus finden, damit, wie der Prophet Jesaja uns sagt, aus der alten Wurzel ein neuer Zweig wächst.
Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß beim Kneten und Backen, beim Riechen und Probieren, damit der Advent auch dieses Jahr ein Erlebnis für alle Sinne ist.
(BM 04.12.2020)