Losung: Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land
Eine Wallfahrt, die es „in sich hatte“!
Wie gewohnt trafen sich die Kevelaerpilger um 4:30 zur Aussegnung in St. Clemens. Pastor Schnitzler sprach Begrüßungsworte; ebenso unser Pilgerführer Roland Tohang. Pastor gab uns den Segen und wir stellten uns draußen vor der Kirche auf zum Pilgergang nach Kevelaer. Bis dahin war alles „wie immer es war“, wie in den Jahren vorher.
Doch auf einmal wandelte sich das „wie es immer war“.
Wir rannten los, so wie der Teufel hinter den armen Seelen rennt!
Pastor Schnitzler, der an der Pilgertour teilnahm, beschwerte sich lautstark,– ups, diesmal hauptsächlich über das Tempo der Pilger.
Um 7:30, als es nach dem Frühstück in Brockhuysen weiterging, übernahmen Pastor und Manfred Schomm die Führung.
Und siehe da…, es ging genauso schnell weiter!!!
In Straelen machten wir wie üblich eine Statio. Danach ging es weiter nach Walbeck.
Dort machten wir eine Pause, bevor wir uns wieder aufmachten Richtung Kevelaer.
Nach Lüllingen überfiel uns plötzlich eine Art Tiefenschlaf. Wir schlurften auf einmal wie alte Greise dahin.
Schuld war ein aufkommender Regenschauer; alle wollten natürlich ihre Regemäntel und Schirme aus den Begleitwagen haben, deshalb kam es zu einem „Stau”.
Gott sei Dank kam dann kein Regen runter.
Doch wir mussten zeitig bei Klinkenburg, der letzten Raststätte, sein, wo die Radpilger und die Messdiener und der Chor warteten!
Also zog Pastor Schnitzler das Tempo ohne Verluste wieder an.
So eine Kombination des Pilgergehens hatten wir, laut Zeugenaussagen, noch nie.
Aber wir sind dadurch tatsächlich rechtzeitig mit 52 Fußpilgern, ca. 40 Radpilgern, vielen Autopilgern (ein Bus stand uns dieses Jahr nicht zur Verfügung) mit Chor und Messdienern in Kevelaer eingezogen.
Natürlich sangen wir unser Kevelaerlied, das vor allem durch unseren Kirchenchor hervorragend vorgetragen wurde (Es ist das schönste Kevelaerlied aller Zeiten!) und gingen bis zur Kerzenkapelle, in die wir einziehen wollten.
Wieder eine Überraschung: das Portal zur Kerzenkapelle war geschlossen!
Wir mussten etwa 10 Min. warten, bis eine andere Pilgergruppe die Kapelle verlies. Dann konnten wir einziehen.
Danach lief alles glatt; wir hatten ein leckeres Mittagessen, sind den Kreuzweg pünktlich gegangen, die Messe hernach war schön, außer dass nicht so viele Teilnehmer da waren, denn die, die es vorgezogen hatten mit Tüter in der Bayrischen Wald zu fahren, fehlten. Da wird mit Tüter noch ein Wort zu sprechen sein. Am letzten Augustwochenende Touren anzubieten!!
Abends gab es in Kevelaer ein gemütliches Beisammensein mit immerhin 19 Pilgern, die dort übernachtet haben.
Am Sonntag, dem 31.08., ging es wie gewohnt „wie in den letzten Jahren immer “ mit den Schaagern um 7:30 nach dem Auszugssegen Richtung Kaldenkirchen. Doch wieder war etwas anders; die Schaager rannten nicht so schnell wie sonst immer! Wau!
In Walbeck trennten wir uns dann. Die Schaager zogen weiter Richtung Straelen und wir machten Pause in Walbeck. Keine Vorkommnisse bis Straelen. Dort sind wir trocken und fröhlich, natürlich auch betend, angekommen. Haben sogar unser Mittagsessen bei Sonnenschein draußen vor der Gaststätte genießen können.
Um 12:55 sind wir weiter gepilgert.
20 Minuten später wandelte sich wieder das „wie es immer war “ gewaltig. Es fing harmlos mit Regen an. Es artete in einen Gewittersturm ohne Gleichen aus. Unser Pilgerführer ordnete daraufhin an: So schnell wie möglich mit 20 Pilgern in den Lappenbus zu stürmen.
Dort waren wir im faradayschen Käfig. Und obwohl wir sehr eng zusammenstehen mussten und genauso nass wurden – denn wir schwitzten wie eng beieinander gelegte Heringe – (ich wollte nicht sagen wie die Schw….) – als wenn wir draußen gestanden hätten. Wir waren jedenfalls sicher. Gott sei Dank hielt das Gewitter nicht lange an und wir kamen betend bis Louisenburg, wo wir die vorletzte Rast hatten.
Ab da kam auf dem letzten Stück Pilgerweg das große Finale: zweimal mussten wir unsere Übung – 20 Leute rein in den Bus, dann wieder raus – wiederholen. Wir hatten fast schon die Qualifikation für den Wettbewerb bei „Wetten das“!
Zwischendurch, wenn es aufhörte zu regnen und wir wieder pilgerten, versuchten wir Maria davon zu überzeugen, auf das Wetter Einfluss zu nehmen, indem wir hingebungsvoll das 2012, hauptsächlich unter Resi Scholten konzipierte Lied, auf die Melodie „Maria breit den Mantel aus“, sangen:
Maria mach den Hahn mal zu,
wir haben doch schon nasse Schuh.
Wir woll´n doch trocken sein,
zieh´n wir in Kaldenkirchen ein.
Refr.: Patronin voller Güte
schick uns doch Regenhüte.
Und auch die Füße sind schon nass,
dass macht uns wirklich keinen Spaß.
Die Blasen groß und größer werden,
wir woll´n uns ja nicht beschwer´n
Refr.: Patronin voller Güte
schick uns doch Regenhüte.
Maria war wohl auf Urlaub! Jedenfalls hörte sie unseren herzzerreißenden Vortrag nicht.
Bei Tor 9 schließlich schmissen wir denn das Handtuch; das Gewitter tobte.
Horst Klassen war von sich aus schon mit seinem Auto zu uns gestoßen (super mitgedacht, Horst) und Albert Steffens rief seine Frau an, die uns mit dem Bus, der uns schon auf der Hintour, gefahren von Johannes Deutges, zur Verfügung stand, abholte. Sie kam auch direkt. Vielen Dank dafür.
Mit den zwei Bussen und dem Auto sind wir dann das letzte Stück gefahren.
Bei den „Steylern“ wurden wir wieder herzlich mit Kaffee, leckeren Pflaumenkuchen und Kaltgetränken empfangen.
Einen ganz lieben Dank an dieser Stelle, besonders auch an die Helfer.
Gewitter und Regen hatten sich verzogen und so konnten wir trockenen Fußes um 17:00 Uhr in St. Clemens einziehen und den Abschlusssegen empfangen.
Mit dem Lied „Wo Zwei oder Drei“ verabschiedeten wir uns von einander.
Von dieser Pilgertour werden wir bestimmt noch oft erzählen, denn sie war sicher einmalig!
Übrigens: den Lappenbus hat Matthias Stapper gelenkt; und – er und seine Frau Luzie spendieren uns seit einigen Jahren unterwegs Mineralwasser für unseren Wasserausgleich auf der Pilgertour! Ein ganz großes Dankeschön an sie.
Zum Schluss gilt unser Dank all denen, die diese Tour mit gestaltet und unterstützt haben, allen voran unserem Pilgerführer Roland Tohang.