Kinderkirche am 5. Fastensonntag – Die Auferweckung des Lazarus
Liebe Kinder, liebe Familien,
auch am heutigen Sonntag können wir mit unseren Gebeten und in unseren Gedanken miteinander verbunden sein.
Vielleicht habt ihr ja eine brennende Kerze vor euch auf dem Tisch stehen. In dieser Zeit ist sie in besonderer Weise ein Zeichen dafür, dass Jesus bei uns ist mit seinem Licht und so können wir zusammen sprechen, wie wir das immer tun, wenn wir Gottesdienst feiern:
Licht macht es hell um uns,
Licht macht es hell in uns,
Jesus hat einmal gesagt: „Ich bin das Licht der Welt“.
Wir sind mit dem heutigen fünften Fastensonntag, dem Osterfest schon ganz nahe gekommen. Wir stehen aber noch vor den Toren Jerusalems.
Wir sind in der Nähe einer Höhle, an einer in den Fels geschlagenen Nische, die als Grabstätte für die Toten genutzt wurde. So sah zur Zeit Jesu in Jerusalem ein Grab aus. Das siehst du auch auf dem Bild.
Heute hören wir im Evangelium, dass Jesus seinem Freund Lazarus neues Leben schenkt.
Hier nun die Geschichte aus dem Evangelium für euch:
Eines Tages wurde Lazarus, der Bruder von Maria und Martha, schwer krank. Kein Arzt konnte ihm helfen. Lazarus wurde schwächer von Tag zu Tag.“Ach wäre doch Jesus hier!“ seufzten Maria und Martha. „Er könnte Lazarus helfen.“
Aber Jesus war weit weg. Und niemand wusste genau, wo er sich aufhielt. Da schickten die Schwestern Boten zu Jesus, um ihn um Hilfe zu bitten.
„Lauft schnell!“ baten die Schwestern. „Sucht ihn und sagt ihm: ,Lazarus ,dein Freund ist sehr krank. Er wird bald sterben.´“
Stunde um Stunde verstrich. Aber Jesus kam nicht. Ein Tag verging und noch einer. Nach zwei Tagen starb Lazarus. Er wurde am selben Tag begraben. Sie wickelten ihn in weiße Tücher, legten ihn in eine Grabhöhle und wälzten einen schweren Stein vor das Grab.
Nach vier Tagen kam endlich ein Bote, der meldete Marta: „Jesus kommt zu euch. Gleich ist er da.“ Als Marta das hörte, stand sie schnell auf und eilte Jesus entgegen.
„Herr“, rief sie, „wärest du doch hier gewesen! Ich weiß, dann wäre Lazarus am Leben geblieben. Aber auch jetzt glaube ich, dass du alles tun kannst, wenn du Gott darum bittest.“
„Marta“, sprach Jesus, „dein Bruder wird leben. Denn wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Glaubst du das?“
„Ja, Herr“, antwortete Marta. „Ich glaube, dass du der Retter bist, der Sohn Gottes.“
Schnell lief sie nach Hause, nahm ihr Schwester beiseite und flüsterte ihr zu: „Jesus ist da. Er ruft dich.“ Da stand auch Maria auf und eilte Jesus entgegen. Sie fiel vor ihm nieder, weinte und rief: „Ach Herr! Wärest du doch hier gewesen! Dann wäre Lazarus nicht gestorben.“
Als Jesus aber sie weinen sah, kamen auch ihm die Tränen. „Wo ist das Grab?“, fragte er sie. „Komm mit!“, sagten die beiden und führten ihn zu der Grabhöhle.
Da wurde Jesus plötzlich ganz ernst. Er zeigte auf den großen Stein, der vor dem Grab lag und er befahl: „Rollt den Stein weg!“
„Was hast du vor?“, rief Marta entsetzt. „Lazarus liegt schon vier Tage im Grab!“ Doch Jesus sprach: „Hast du vergessen, was ich dir gesagt habe?“
Da rollten ihre Freunde den Stein auf die Seite. Jesus aber stellte sich vor das offene Grab, schaute zum Himmel auf und betete:„Vater, ich danke dir, dass du mich hörst.“ Dann rief er laut in das offene Grab hinein:“Lazarus, komm heraus!“
Und wahrhaftig! Da kam Lazarus aus der Grabhöhle heraus, so wie er was, in Tücher gebunden. „ Nehmt ihm die Tücher ab!“, befahl Jesus den Leuten, die bei dem Grab standen.“ Und lasst Lazarus gehen!“
Aber die Leute wussten nicht, wie ihnen geschah. Zitternd gingen sie auf Lazarus zu, befreiten ihn von seinen Tüchern und führten ihn voll Freude nach Hause.
Von diesem Tag an glaubten viele an Jesus. Und sie erzählten überall weiter, was in Betanien geschehen war.
Als die Priester hörten, was die Leute erzählten, erschraken sie und dachten bei sich: „Bald glauben die Menschen diesem Jesus mehr als uns. Aber so weit darf es nicht kommen. Wir müssen ihn töten, so bald wie möglich, am besten noch vor dem Fest.“ (Johannes 11, Neukirchener Kinderbibel, Seite 242)
Wie können wir diese schöne Geschichte verstehen?
Ich glaube, dass wir wie Maria und Martha ganz fest auf Jesus vertrauen müssen. Das ist nicht leicht. Vielleicht gerade jetzt nicht, wo so vieles schwer ist, weil wir nicht nach draußen können, weil wir uns nicht mit anderen Treffen können, weil wir Opa und Oma nicht sehen können. Wir müssen trotzdem vertrauen und einen Weg suchen. Wir müssen Jesus zu uns rufen, damit er uns hilft. Wir können jetzt viel beten, auch für Menschen, denen es nicht so gut geht. Wir können an andere denken, die anrufen und Briefe schreiben, damit niemand alleine bleibt in diesen Tagen. wir wünschen euch viele gute Ideen, wie ihr gerade jetzt für andere da sein könnt und viel Freunde verschenken könnt. Und wenn ihr Lust habt, dann malt uns schöne Bilder, die wir an die alten Menschen zu Ostern weitergeben können. Steckt sie einfach in den Briefkasten vom Pfarrbüro. Vielen Dank für eure Hilfe.
Herr Jesus, dort wo Menschen in Ängsten leben sagst du: Habt Vertrauen!
Herr, erbarme dich.
Herr Jesus, dort wo Menschen sich schwach und erbärmlich vorkommen, sagst du: Richtet euch auf!
Christus, erbarme dich.
Herr Jesus, dort wo Menschen ohne Hoffnung sind, sagst du: Ihr sollt leben!
Herr, erbarme dich.
Fürbitten:
Jesus, du hast Mitleid mit den Menschen die leiden und traurig sind. Du bist gekommen um uns vom Tod zu befreien. Wir bitten dich:
Guter Gott, so viele Menschen fühlen sich verlassen und haben kaum noch Kraft für den nächsten Schritt. Hilf dass die Kranken nicht so viel leiden. Hilf, dass wir denen nahe sind, die sich einsam fühlen, die unsere Hilfe und unsere Kraft brauchen.
Herr, erwecke uns zu neuem Leben.
Viele Menschen haben Angst in diesen Tagen und sind ohne Hoffnung. Sie bangen um ihren Arbeitsplatz und ihre Zukunft.
Herr, erwecke uns zu neuem Leben.
Viele Menschen haben kein Zuhause. Sie sind auf der Flucht vor Krieg und Unterdrückung. Lass uns nicht aufhören für den Frieden zu beten und für ihn arbeiten, wo es möglich ist.
Herr, erwecke uns zu neuem Leben.
Guter Gott, wir sehen täglich in der Natur wie altes Leben geht und neues Leben kommt. Ein welkes Blatt, ein blühender Zweig! Lass uns durch die Zeichen der Natur Hoffnung schöpfen und uns für den Erhalt der Natur einsetzen.
Herr, erwecke uns zu neuem Leben
Guter Gott, wir müssen in unserem Leben immer wieder lernen, Abschied zu nehmen: von alten Gewohnheiten, von vertrauten Orten, von einem geliebten Menschen. Gerade jetzt fällt uns das sehr schwer, weil wir die Dinge nicht so tun können, wie wir sie gewohnt sind. Gib uns Kraft und Stärke, gib und Geduld und Vertrauen, damit alle Menschen bald wieder in Freude leben können. Lass uns nicht vergessen, dass du immer bei uns bist.
Herr, erwecke uns zu neuem Leben
Guter Gott, du bist der Herr allen Lebens. Du schenkst Worte der Hoffnung und der Freunde für jeden Menschen. Lass uns nie aufhören, dich zu suchen und auf dein Wort zu hören, darum bitten wir durch Jesus Christus unseren. Amen.
Lied: Gott ist mit uns unterwegs
Jetzt können wir alle zusammen das Lied singen, das wir in den letzten Wochen immer wieder miteinander gesungen haben. Falls ihr euch nicht mehr so ganz gut an die Melodie erinnert, dann sucht unter Youtube nach und singt einfach mit.
Viel Spaß euch und noch einen guten Sonntag für euch.