Spurensuche – Tag 5.
Ich ziehe eine Zwischenbilanz: Bin ich weiter gekommen auf meiner Suche? Habe ich Gott gefunden? Bin ich jetzt fertig? Kann ich jetzt aufhören, jeden Tag von mir zu erzählen und durch die Straßen zu laufen und mir so viele Gedanken zu machen?
Mit euch zusammen habe ich viele Zeichen gefunden und Gottes Spuren in der Welt gesehen.
Heute habe ich mich faul auf die Wiese gelegt. Wollte mal eine Pause haben von meiner ständigen Suche. Mal eine Auszeit nehmen.
Einen Tag ohne Gott. Geht das?
Ich liege auf der Wiese. Und es erreicht mich eine Nachricht von einem von euch. Na toll, denke ich, und überfliege schnell den Text – das kann ich doch noch später … oh, was ist das denn?
Jemand schrieb mir Folgendes:
„Ich fühle die Sonne auf meiner Haut. Nach den langen dunklen Wintermonaten und dem stürmischen Jahresanfang genieße ich ihre Wärme und Intensität. Ob Gott mir vielleicht jetzt in dieser Zeit des Abstands durch seine Sonne die Wärme geben will, die ich zum Leben brauche?
Und da ist noch der Wind, ja der Wind, aktuell kein Sturm, Orkan oder sonst Angst Einflößendes. Der Wind pustet mir die Haare ins Gesicht, lässt die Bäume rauschen. Er vertreibt den Gedanken daran, was wir aktuell alles nicht tun dürfen und können und macht den Kopf frei. Vielleicht ist auch er ein Zeichen von Gott, er hilft uns positiv zu bleiben, negative Gedanken beiseite zu schieben. Der Wind trägt unsere Sorgen davon, sie lösen sich im Wind auf.“
Und dann liege ich auf der Wiese und fühle es. Genau das.
Ich brauchte nur jemanden, der es mir zeigt. Der mich darauf aufmerksam macht. So ist es auch mit Gott. Es gibt Menschen, die zeigen uns, dass Gott da ist. Sie erzählen uns von ihm. Sie sorgen dafür, dass wir ihn besser kennenlernen.
Einer dieser Menschen, die uns von ihm erzählen, ist von Gott selbst dazu geschickt worden. Es ist sein eigener Sohn.
Er ist zu uns gekommen, um uns von Gott zu erzählen. Wer sollte Gott besser kennen als sein eigener Sohn?
Dieser Sohn war selbst ein Mensch – genauso wie wir. Wer sollte ihn also besser verstehen können als wir Menschen?
Ja, es ist seltsam und schwer zu verstehen. Gerne hätte ich diesem Menschen zugehört. Hätte er mich begeistert? Hätte ich sofort verstanden, was er meint?
Ich will in den nächsten Tagen Jesus besser kennen lernen. Denn Jesus kann mir von Gott erzählen – und das aus erster Hand. Er ist ja schließlich sein Sohn.
Morgen ist Gründonnerstag, Jesus lädt ein zum Essen. Zum Abendmahl.
Wir dürfen gerade unsere Freunde nicht treffen. Aber davon zu erfahren, wie Jesus es getan hat, ist erlaubt. Das ist so, als würde ich mir einen guten Blockbuster anschauen. Dann kann ich auch Fliegen oder Zaubern.
Ich liege also faul auf der Wiese – und lese ein gutes Buch. Ein dickes Buch. Ich liebe dicke Bücher. Der Titel: Die Bibel.
Ich schreibe euch heute schon, was ich morgen lesen werde. Und ich stelle euch wie immer ein paar Fragen.
PASSION UND ERWECKUNG JESU: 26,1–28,20
Der Todesbeschluss des Hohen Rates: 26,1–2
Und es geschah, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Paschafest ist; da wird der Menschensohn ausgeliefert, um gekreuzigt zu werden.
Eine düstere Ankündigung. Hättet ihr Jesus geglaubt, wenn er das zu euch gesagt hätte?
Die Vereinbarung des Judas mit den Hohepriestern: 26,14–16
Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohepriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie boten ihm dreißig Silberstücke.
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Der Verräter ist mitten unter Jesus und den Jüngern. Das ist ja ein richtiger Krimi. Hättet ihr gedacht, dass das so spannend werden würde?
Das Mahl: 26,20–23,26–28
Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch. Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich ausliefern.
Da wurden sie sehr traurig und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
Er antwortete: Der die Hand mit mir in die Schüssel eintunkt, wird mich ausliefern.
Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sagte: Trinkt alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Die Ankündigung der Verleugnung: 26,30,33–35
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus.
Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen – ich werde niemals an dir Anstoß nehmen!
Jesus sagte zu ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Was für ein Vertrauen. Gibt es jemanden, dem ihr auch so vertraut? Wem? Vertraut ihr auch Gott?
Vielleicht hilft euch dabei dieses Gebet, das mir gestern jemand geschickt hat:
„Herr, bei dir bin ich sicher; wenn du mich hältst, habe ich nichts zu fürchten. Ich weiß wenig von der Zukunft, aber ich vertraue auf dich. Gib, was gut ist für mich. Nimm, was mir schaden kann.“
(John Henry Kardinal Newman)
Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.