Kinderkirche – Jesus zieht in Jerusalem ein

Kinderkirche zu Palmsonntag – Jesus zieht in Jerusalem ein

Mit dem heutigen Sonntag beginnt die Karwoche. Das Wort Karwoche kommt von dem althochdeutschen Wort „Kara“ und bedeutet: Trauer und Klage und drückt aus, was Jesus und seinen Jüngern in den Tagen vor Ostern widerfahren ist. Es beginnt eine heilige Woche, in der wir besonders aufmerksam den Weg Jesu betrachten und in unseren Gedanken mitgehen. Es ist sein letzter Weg. Wir wollen heute schon anfangen über diesen Weg Jesu nachzudenken.

Jesus zieht durch die mächtigen Tore hinein in die große Stadt Jerusalem. Wir wollen ihn begleiten. Mit seinem Zeichen wollen wir uns jetzt bezeichnen und sprechen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Wir zünden eine Kerze in unserer Mitte an und sprechen gemeinsam:

Licht macht es hell um uns.

Licht macht es hell in uns.

Jesus hat einmal gesagt: „Ich bin das Licht der Welt“

Wir hören heute davon, wie Jesus in Jerusalem einzieht. Die Menschen damals warteten auf einen neuen König, der kommen soll und der alles neu und anderes machen soll, einen König der von Gott gesandt ist, einen Retter.

Aber Jesus war kein König, wie die Leute ihn sich damals vorgestellt hatten. Er war kein König mit Waffen und Soldaten.

Jesus ist ein Friedenskönig, der auf einem einfachen Esel reitet. Er braucht auch kein Schloss und keine Soldaten. Er nennt uns Jünger, Freunde. Sein Reich ist ein Reich der Liebe, des Friedens und der Freundschaft. Wir wissen das und dennoch machen wir immer wieder Fehler. Aber zu Gott dürfen wir immer kommen, auch mit unseren Fehlern und Schwächen:

  • Manchmal gefährden wir die Gemeinschaften, in denen wir leben, weil wir uns nicht einreihen wollen, weil wir aus der Reihe tanzen. Wir wollen Könige sein und sind es doch nicht. Gerade jetzt können wir füreinander da sein und so das Zusammenleben aller Menschen auf dieser Welt stärken.

Herr, erbarme dich.

  • Manchmal gefährden wir unserer Zusammenleben, weil wir nicht freundschaftlich und fair miteinander umgehen. So erging es auch Jesus, er wurde zuerst gefeiert und dann gekreuzigt.

Christus, erbarme dich.

  • Wie oft leben wir, als ob es die anderen um uns herum nicht gibt, wir denken nur an uns selbst. Jesus macht uns zu seinen Jüngern, damit wir nach seinem Beispiel leben und uns einsetzen gegen Ungerechtigkeit, Armut und Unterdrückung in unserer Welt, so wie er es uns vorgelebt hat.

Herr, erbarme dich.

Guter Gott, verzeih‘ uns unsere Fehler und nimm unsere menschlichen Schwächen an. Hilf uns, dass wir als Freunde und Jünger Jesu leben und ihm folgen. Amen

 

Gebet

Gott, du bist groß, du bist ohne Anfang und Ende. Dein Sohn Jesus hat ganz so gelebt, wie es deinem Willen entsprach. Er ist Mensch geworden wie wir. Er hatte viele Freunde, aber auch mächtige Feinde. Deshalb wurde er zum Tod verurteilt und ist für uns, für alle die unterdrückt werden und Not leiden, am Kreuz gestorben. Guter Gott, das alles hat dein Sohn auf sich genommen, um uns einen Weg zu dir zu zeigen. Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg der Liebe nachfolgen. Auch wenn das nicht immer so leicht ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

 

Hier nun die Geschichte von Palmsonntag für euch:

Einzug in Jerusalem

Bibeltext: Mt 21,1-11, Mk 11,1-11, Luk 19,28-40; Joh 12,12-19 (Sach. 9,9)

„Ja, lasst uns nach Jerusalem gehen!“, „Auf, wir wollen nach Jerusalem!“Das hörte man im ganzen Land Israel. Bald war das Passahfest und da wollte jeder in Jerusalem sein. Viele Menschen aus dem ganzen Land waren unterwegs. Es war manchmal ein schwieriger Weg, aber dann, wenn man auf dem Ölberg ankam, dann sah man Jerusalem. Und den Tempel. Hier wollten die Leute hin und Gott anbeten.

Es war eine ausgelassene Stimmung, jeder wollte feiern. Es wurde viel gesungen. Aber sie wurden auch oft daran erinnert, dass sie keinen eigenen König hatten. Die Römer regierten im Land, überall waren Soldaten zu sehen. Die Soldaten achteten darauf, dass gerade beim Fest keine Unruhen entstanden. Einen eigenen König in Israel gab es schon lange nicht mehr. Wenn sie doch einen eigenen König hätten, das wäre schön. Dann wären sie frei. Gott hatte es doch in seinem Wort versprochen, dass sie wieder einen König bekommen würden. Wann würde er kommen? So fragten sie sich immer wieder. Aber trotzdem feierten sie und freuten sich auf Jerusalem. Auch die Jünger waren mit Jesus auf dem Weg. Sie wollten auch nach Jerusalem. Natürlich freuten sie sich auf das Fest wie alle anderen. Aber immer wieder mussten sie an das denken, was Jesus vorher gesagt hatte. „Wir gehen nach Jerusalem und dort werden sie mich töten.“ Was genau Jesus damit meinte, das verstanden sie nicht. Er konnte doch nicht sterben, er war doch ihr Lehrer. Er war von Gott gesandt und war er nicht vielleicht auch der König, der dem Land Frieden bringen würde? Mit diesen Gedanken zogen sie nach Jerusalem.

Als sie am Ölberg angekommen waren, sahen sie von weitem den Tempel. Jesus wandte sich an zwei seiner Jünger. „Seht ihr das Dorf dort drüben? Geht hinein und dort werdet ihr einen Esel angebunden sehen und daneben das Junge von der Eselin. Bringt es mir!“ Vielleicht haben die Jünger gefragt: „Aber wir können den Esel doch nicht einfach mitnehmen, er gehört uns doch nicht.“ „Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel mitnehmt, dann sagt: Der Herr braucht ihn und wird ihn wieder zurückschicken.“ Die Jünger fragten nicht weiter. Sie taten einfach, was Jesus gesagt hatte und zogen los. Als sie im Dorf angekommen waren, schauten sie sich um. Tatsächlich, genau wie Jesus gesagt hatte, dort war der Esel. Und daneben das Fohlen des Esels.

Jesus wusste es, obwohl er nicht in dem Dorf gewesen war. Jesus weiß alles. Er ist der König der Welt, der alle Macht hat. Er hat auf der Erde als Mensch gelebt, aber er war trotzdem der König der Welt. Ein König ist mächtig, aber Jesus ist nicht nur mächtig, er ist der König aller Könige, er ist allmächtig.

Das hatten die Jünger schon oft erlebt. Und jetzt wieder. Dort war der Esel. Als sie ihn losbinden wollten, fragten die Leute, warum sie das taten. „Der Herr braucht ihn!“ erklärten die Jünger. So durften sie den Esel mitnehmen. Die Leute hatten wahrscheinlich schon von Jesus gehört. Überall hatte man ja schon von ihm gehört und davon, was er alles getan hatte. Und jetzt brauchte Jesus den Esel. Also gaben ihn den Jüngern mit.

Jesus ist der König, dem alles gehört. Die Jünger sind ihm gefolgt und diese Leute haben ihm ihren Esel gegeben.

Wer ist Jesus für dich? Ist er der König, der dein Leben bestimmen darf? Oder ist dir egal, was Jesus sagt und von dir möchte?

Die Jünger brachten den Esel zu Jesus. Dann legten sie Kleidung darauf, sodass Jesus sich darauf setzen konnte. Es waren viele Leute dort, die Jesus folgten und mit ihm zogen. Viele waren auf den Weg nach Jerusalem. Plötzlich hörte man ein Rufen und Jubeln. Es war so üblich, dass die Menschen in Jerusalem die Gäste mit Jubeln begrüßten, die zum Fest kamen. Aber das Jubeln jetzt war noch etwas anders. Es klang so, als wenn jemand einen König begrüßt. Was riefen sie denn dort? „Hosianna!“ das heißt „Hilf uns!“ „Hosianna dem Sohn Davids. Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel.“ „Sohn Davids?“ wer war das? Ein Nachkomme des großen Königs David. Wisst ihr, wer so bezeichnet wird? Genau, Jesus. Die Menschen riefen Jesus zu. „König von Israel!“ riefen sie ihm zu. Und immer wieder „Hosianna“. Hosianna – hilf uns – kümmere dich um uns – sei für uns da – sei du unser König.

Jesus, der König kam nach Jerusalem. Viele Menschen hatten schon von ihm gehört. Sie hatten gehört, wie er Wunder getan hatte. Sie hatten gehört, dass er sogar Menschen wieder lebendig machen konnte. Er hatte Lazarus vom Tode auferweckt. Jetzt sollte Jesus König sein. Der König, der wieder über Israel regiert. Sie jubelten Jesus zu. Dann legten sie ihre Kleider auf dem Boden vor Jesus hin. Wisst ihr, was man heute macht, wenn wichtige Leute kommen? Man legt einen roten Teppich aus. Genau so etwas taten die Menschen für Jesus. Es war kein roter Teppich, aber es waren ihre Mäntel. Einige hatten Palmzweige dabei, damit winkten sie Jesus zu und legten sie auch vor ihm auf den Boden, so dass Jesus darüber reiten konnte. Jesus der König kam nach Jerusalem. Mit großem Jubel wurde er begrüßt.

Wie nimmst du Jesus auf? Was denkst du über Jesus?

Jesus ist der König, auch heute. Er ist der König aller Könige, der Herr aller Herren, viel mächtiger als jeder König auf Erden. Die Menschen damals verstanden nicht, was für ein König Jesus wirklich sein wollte. Sie dachten, er ist der König, der jetzt wieder über Israel regieren wird, damit sie nicht mehr von den Römern regiert würden. Er würde Frieden bringen. Jesus ritt auf einen Esel. Wenn Könige eine Stadt einnahmen, dann ritten sie auf einem Pferd hinein. Aber Jesus ritt auf einen Esel. Das hieß, dass er Frieden bringt und nicht Krieg. Aber er kam nicht, um Frieden für ein Land zu bringen, sondern um jeden Menschen Frieden mit Gott zu bringen. Jesus will nicht über ein Land regieren, sondern in deinem Herzen.

Lässt du ihn dort regieren?

Wenn Jesus noch nicht dein Leben regiert, dann nimmt ihn doch als deinen Herrn an. Du kannst beten: Herr Jesus, du bist der allmächtige König. Komm du auch in mein Leben. Ich möchte für dich leben und ich möchte, dass du der Herr in meinem Leben bist.

Die Menschen jubelten und wollten Jesus als König. Jesus wusste, dass sie es falsch verstanden, aber trotzdem war er ja König. Er war es wert, dass man ihn anbetete und bejubelte. Deshalb ließ er es auch zu. Die Menschen freuten sich. Ich denke, dass immer mehr Menschen dazu kamen und Jesus sehen wollten. Es war weit bis in die Stadt hinein zu hören.

Aber nicht alle freuten sich. Die Pharisäer waren wütend. Warum wird um diesen Jesus so ein Lärm gemacht? Er ist doch auch nur ein Mensch, dachten sie. Sie wollten nicht glauben, dass Jesus der König der Welt ist. Die Pharisäer schimpften: „Jesus, sage deinen Jüngern, sie sollen ruhig sein!“ „Nein,“ antwortete Jesus „Sie sollen erzählen, was sie mit mir erlebt haben. Und wenn diese schweigen würden, dann würden die Steine schreien.“ Die Pharisäer gaben auf: „Das Volk ist auf Seiten von Jesus und läuft ihm hinterher, da können wir nichts tun.“

So zog Jesus in Jerusalem ein und wurde von den Menschen umjubelt. Später erinnerten sich die Jünger daran und es fiel ihnen noch etwas ein. „Steht dazu nicht etwas im Alten Testament?“ fragte einer. „Ja, genau, der Prophet Sacharja hat doch schon viele Jahre vor Jesus davon gesprochen.“ Vielleicht lasen sie dann zusammen den Vers:

(Sacharja 9,9) „Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ Gott hatte es vorausgesagt und genau so war es auch eingetroffen.

Jesus ist König, er wurde als König in Jerusalem begrüßt.

Darf Jesus auch König in deinem Leben sein?

(entnommen aus: www.derKindergottesdienst.de, Palmsonntag )

 

Fürbitten

Guter Gott, Jesus war sich nicht zu schade, um auf einem Esel nach Jerusalem zu reiten. Er wollte den Menschen in ihren Sorgen und Nöten nahe sein. So vertrauen auch wir unsere Bitten an:

  • Gib uns den Mut, anderen zu dienen, für andere da zu sein, auch wenn wir manchmal dafür ausgelacht werden.

  • Gib uns ein Gespür dafür, was Andere brauchen und wie wir anderen Menschen helfen können, gerade jetzt in dieser besonderen Zeit, wo wir alle zusammenhalten müssen.

  • Gib uns den Mut, auch standfest und mutig zu sein und nicht immer zu meinen, den anderen hinterher laufen zu müssen, um anerkannt zu sein, erst recht dann, wenn wir dadurch unfair oder ungerecht handeln.

  • Gib uns Ideen und Träume und das Gespür dafür, wie wir diese Welt verändern können, damit es Frieden und Freundschaft unter den Menschen gibt und die Schöpfung bewahrt wird in dein Reich.

  • Wir bitten dich für alle Menschen, die unter der Coronakrise in besonderer Weise leiden und die ganz alleine sind.

  • Wir bitten dich für alle Kranken und Sterbenden. Stehe ihnen bei. Sei du Licht und Kraft für sie in schweren Stunden.

Du gehst alle unsere Wege mit. Du bist uns ganz nahe in deinem Wort. Dafür danken wir dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 

Vater unser

 

Gebet

Herr, unser Gott, Hosianna riefen die Leute, die Jesus in Jerusalem entgegenliefen. Hosianna rufen auch wir. Rette uns Gott, das rufen auch wir.

Ihm zu Ehren tragen wir unsere Zweige in den Händen und stecken sie an die Kreuze und Bilder in unseren Häusern. Stärke unseren Glauben und unsere Hoffnung auf das Osterfest, auf das Fest der Auferstehung für alle Menschen.

 

Lied: Zeige uns den Weg (GL 795)