Pilgerbericht zur Trier-Wallfahrt 2013

Samstag

Am 19.10.2013 startete sie, unsere 23. Jugendwallfahrt nach Trier.
Wir trafen uns am Samstagmorgen um halb sieben vor unserer Kirche um das Gepäck zu verladen.
Auch in diesem Jahr begleitete uns Wilfried als Fahrer und feierte dieses Mal 20-jähriges Jubiläum.
DANKE WILFRIED!!

In diesem Jahr hatte Wilfried besonders viel Freude an seinem Leihwagen: noch am Vorabend musste er mit dem Wagen erneut die Autovermietung anfahren und einen Reifen wechseln lassen, da die Felge des anderen Reifens nicht sehr vertrauensvoll aussah, sprich, sie war defekt.
Nach erfolgtem Reifentausch konnte Wilfried dann auch seinen Anhänger beruhigt ankuppeln und am Samstag wie vorgesehenbeladen.
Nachdem also das Gepäck verladen war, sammelten wir uns um sieben Uhr in der Kirche zur Aussendungsmesse, zu der auch Benny nach separatem Weckruf per Telefon pünktlich erschien.

Pastor Schnitzler wünschte uns eine gute Wallfahrt, die in diesem Jahr unter dem Motto stand:
OHNE DEIN LEBENDIG WEHN; KANN IM MENSCHEN NICHTS BESTEHEN:

Mit guten Wünschen im Gepäck machten wir uns auf den Weg.
In Wilfrieds Auto fanden acht weitere Pilger Platz, außerdem fuhren noch Schatti, Benny, Vater Dors, und Tim Dohmen. Roman steuerte den Schummers-Bus, der uns auch in diesem Jahr wieder zur Verfügung gestellt wurde. VIELEN DANK DAFÜR AN FAMILIE SCHUMMERS.

Im Auto musste sich Tony erst einmal um seine Simpsons kümmern, für die er eine neue Stadt baute. Tony meinte, die Simpsons dürften sich auf keinen Fall langweilen und somit vielleicht Unsinn machen. Da gibt er ihnen doch lieber ein paar “sinnvolle” Aufgaben.

Insgesamt starteten wir mit 28 Pilgern, Jugendlichen und Junggebliebenen, nach Rech in der Eifel. Oliver und Katja stießen am Abend hinzu. Die Beiden mussten erst noch die Geburtstagsfeier zu Olivers Volljährigkeit verdauen und ausschlafen.
Gegen halb zehn standen denn auch alle Pilger in Rech bereit zum Aufbruch.
Frank sprach ein paar Worte zum Ablauf und zwang alle Pilger ihr rechtes Bein zu heben. Große Fragezeichen erschienen über den umstehenden Köpfen. Was nun?
Ach so, alle sollten ein Stück zusammenrücken, damit man zur Vorstellungsrunde nicht so schreien musste.
Nach Vorstellung des Namens und des Alters übergab Frank an Tony die Spielführerbinde, damit allen klar war, wer Frank und Peter vertritt, während sie mit den Benny – und Schatti – Mobilen vor fuhren. Für die räumliche Orientierung sorgten auch in diesem Jahr unsere beiden Esel, Marco und Thomas. Marco, wie immer ausgerüstet mit der guten alten Karte, Thomas doch lieber mit dem neuesten GPS-fähigem Navigationsgerät, geliehen von seinem noch modernerenVater. So starteten wir gegen zehn Uhr den ersten Gang durch die wunderschönen Weinberge.
Kaum hatten wir uns ein rutschiges Stück bergab gekämpft, begegneten wir einer extrem seltenen Tierrasse: wir sahen ein Känguru!!

Bei unserer Mittagspause in Rech hatte Marco ein fragwürdiges Erlebnis mit Kluschis Senf.
Immer wieder fragte Marco sich, warum Wasser statt Senf aus der Tube kam. Ein Blick aufs Verfallsdatum brachte die Lösung: Abgelaufen 2010!!
Bei genauem Betrachten sah man tatsächlich, dass die Tube auch völlig ausgeblichen war. Na dann, guten Appetit.

Bei wunderschönem Sonnenschein begaben wir uns auf den weiteren Weg.
Irgendjemand entdeckte am Wegesrand eine Schlange. Alle kamen aber ohne Schlangenbiss oder neue Phobien an ihr vorbei.

Bei unserer ersten Statio versorgte uns das Vorbereitungsteam mit einem kleinen Säckchen voller Bohnen. Diese sollte man sich lose in die rechte Hosentasche stecken und für jeden wertvollen Moment oder für etwas, was einem Freude bereitete, sollte eine Bohne von der rechten Tasche in die Linke wandern. Sehr, sehr viele Bohnen wurden an diesem Tag bewegt. Aber auch an den darauffolgenden sah man immer mal wieder Bohnen, die die Hosentasche wechselten.
Um der Trierpest vorzubeugen, zog Benny direkt nach der ersten Statio “blank”. Er ließ die Socken herab und die Hosenbeine hoch! Zur Vermeidung seines üblichen Trierausschlags.
Auch in diesem Jahr leider ohne Erfolg.
Schon am ersten Abend bildeten sich die ersten wilden Ausschläge und wurden von Tag zu Tag schlimmer. So blieb uns auch in diesem Jahr der Anblick eines sich schubbelnden Bennys nicht erspart.

Schon am ersten Tag gab es Gelegenheit für tiefgreifende Gespräche, zumindest müssen wir davon ausgehen, denn Frank und ein paar andere alte Hasen haben es geschafft, sich im herrlichen, goldenen Herbstwald zu verlaufen. Irgendwann klingelte Thomas Handy und Frank und Konsorten mussten zugeben, dass sie eine Abbiegung ausgelassen hatten. Also machte Thomas sich auf den Weg, die verlorenen Schafe wieder einzusammeln und zur Herde zurück zu führen.

Gegen 18 Uhr erreichten wir unser Quartier für die erste Nacht. Die Turnhalle in Leimbach.

Uschi und Rita sorgten auch in diesem Jahr für unser leibliches Wohl und hatten sich jede Menge Arbeit gemacht: es gab verschiedene Salate und dazu wurden Würstchen vom Grill gereicht. Natürlich hatten wir auch unsere Vegetarier nicht vergessen, sie bekamen Tofuwürstchen.
Schatti hatte noch eine Überraschung für Frank und Peter: er brachte den beiden eine Flasche Federweißer vom Weinprobenstand mit, bei dem wir mittags vorbeigekommen waren und die Weinprobe natürlich nicht ausgelassen hatten.
Zu einem viel späteren Zeitpunkt auf unserer Tour erfuhren wir, dass der Bürgermeister des Ortes Mehren, wo wir am nächsten Abend Quartier bekommen sollten, anrief und Frank darüber informierte, dass die Turnhalle schon belegt sei, er aber für Ersatz gesorgt habe.
Diese Information verschwieg uns Frank, mit der Begründung, die Aufregung gering zu halten.

Später abends beschlossen Tony und Thomas noch eine Vortour in die nächste Kneipe zu unternehmen. Per SMS informierten sie die anderen, wo sie zu finden seien und ein paar ganz Harte ließen es sich nicht nehmen, ihnen zu folgen und auswärts ein (paar) Bierchen zu trinken. Um null Uhr wurden aber alle hinausgefegt, da der Wirt am nächsten Morgen um sechs Uhr zum Frühstück wieder Gäste bekam und er doch gerne noch sein Bett sehen wollte.
So kehrte auch bei uns allmählich Ruhe ein (abgesehen von diversen Schnarchgeräuschen) und die Nacht verlief ohne größere Zwischenfälle.
Unsere Nichtschläfer Marco und Manuela passten gut auf und hielten Wache.

Sonntag

Am Sonntagmorgen, um 7 Uhr, gingen bei wenigen auserwählten Personen wichtige SMSen ein. Absender war ein gewisser FRANK DORS, der diesen Menschen mitteilen wollte, dass es Zeit sei aufzustehen. Für alle Anderen wurde 20 Sekunden später das Licht in der Turnhalle eingeschaltet.

Nachdem der Küchendienst seine Arbeit verrichtet hatte, genossen wir ein erstes Pilgerfrühstück auf unserer Wallfahrt (Uschi spendierte Eier zur Feier des Sonntags).
Aufgrund der Hilfe aller beim Aufräumen der Halle, Zusammenstellen der Stühle, Abtransport der Tische und Verladen des Gepäcks, konnten wir pünktlich um 8:45 Uhr unseren ersten Streckenabschnitt in Angriff nehmen.

Niemanden belastete an diesem Morgen ein schwerer Kopf. Dank an die Biker-Wirtin für das nächtliche frühe Hinauskomplementieren.

Nach dem Passieren von Adenau galt es den heftigsten und längsten Berg des Tages zu bezwingen. Er kostete zwar viel Schweiß, konnte uns aber nicht von unserem Ziel abbringen. Insbesondere da wir die ganze Zeit den nahen Nürburgring hörten (besser gesagt, die Autos und deren Bremsen). So kamen wir bald in den Genuss eines Blicks auf die weltbekannte Nürburg.

Kurze Zeit später begrüßten uns die Autos mit Uschi, Rita, Wilfried und den Fußkranken mit warmen Getränken und Süßigkeiten, die uns wieder neue Kraft gaben.

Nun galt es für Frank, sich nach einer kurzen Strecke zu entscheiden, ob wir die gleiche Route wie im Vorjahr an der vielbefahrenen Straße oder durch den matschigen Wald gehen sollten. Als Alternative konnten Marco und Thomas eine “theoretische” Strecke auf den Spuren der Nürburgring-Südschleife („Südschleife ??? Gab es mal so etwas ????“) anbieten. Diese war aber noch niemand gegangen, laut Satellitenaufnahmen von GoogleMaps sollte sie jedoch existieren.
Frank, sonst als Bankdirektor eher konservativ eingestellt, wagte das Neue und wurde mit einer der schönsten Strecken überhaupt auf dem Weg nach Trier belohnt (nur bergab, kein Verkehr, kein Matsch, fester Boden, viel Laub).
DANKE Frank.

Der Weg kostete auch keine Extrazeit, so dass wir sogar 20 Minuten vor der Zeit in Kelberg ankamen. Die Busse erreichten uns kurze Zeit später und wir stürzten uns auf die Muffins- und Nussecken-Leckereien der Familien Buschmann, Stapper und Suwandy. DANKE.

Mit neuer Kraft ging es dann zum Afelskreuz. Unterwegs erreichte Marco ein (Hilfe-)Anruf von Willy. Er erkundigte sich nach dem Weg, den er aufgrund einer eingelegten P….-Pause aus den Augen verloren hatte. Esel 1, ein ausgewiesener Telefonist, half gerne und kompetent weiter, so dass Willy kurze Zeit später schon wieder zu uns stieß.

Nach dem Wald, einer kurzen Statio am Afelskreuz, hieß Darscheid unser Ziel. Dieses sollte Benny auf eigenen Füssen aber nicht erreichen. Unserem standhaften Polizisten und Trierpockenträger verweigerten aufgrund von muskulären Problemen die Beine den Dienst (waren halt keine Beamten). Wilfried musste ihm mit dem Bus entgegen eilen und ihn zur nächsten Pause fahren. Bennys Krankenschwester Manu ließ es sich nicht nehmen, ihn auf der Fahrt zu begleiten (wie uneigennützig).

Bei der Darscheid-Pause waren alle schon ziemlich von den Tagesstrapazen gezeichnet, daher wurde die Statio zu einer Sitz-Brunnen-Statio -> sprich, wir nahmen auf dem Innenrand des trockenen Brunnens Platz.

Wilfried sammelte anschließend die Letzte-Wegstrecken-Verweigerer ein und fuhr mit ihnen (Benny und Manu hatten einen Ehrenplatz) nach Mehren.

Die Anderen folgten auf dieser letzten Tagesetappe per Pedes.
Gut eingewiesen fanden diese in Mehren den Weg zum neuen Quartier, dem Bürgerhaus. Baulich in Top-Zustand, befanden sich unsere Essens- und Schlafräumlichkeiten aber im ersten Obergeschoss. Glücklicherweise hatte der Architekt bei der Planung aber uns Trierpilger im Hinterkopf, und ließ einen Aufzug installieren (es soll sogar Personen gegeben haben, die in der Nacht auf dem Weg zur Toilette, dieses mechanische Wunder benutzt haben).
VIELEN DANK Herr Architekt.

Das neue Quartier hatte nur einen Schönheitsfehler : es gab keine Duschen. Die Sauberkeitsfanatiker stellten sogar fest, dass der Abstand zwischen Wasserhahn und Waschbecken zu gering war um die Füße dazwischen zu quetschen.
Herr Architekt, Sie bekommen Minus-Punkte.

Etwas Positives hatte zumindest die nicht vorhandene Dusche : es konnte sofort mit dem Abendessen begonnen werden.
Uschi und Rita hatten eine leckere und heiße Spaghetti Bolognese zubereitet, die alle wieder aufwärmte und Farbe in die Gesichter zauberte.
VIELEN DANK dem Küchenteam.

Nach dem Essen hieß es Abschied nehmen von den Nicht-Urlaub-Bekommenden : Schatti, Else, Anne und Holger. Sie wurden von Schatti beim Kölner Hauptbahnhof abgesetzt, wobei wir immer noch auf die “Gut-Angekommen-SMS” von Schatti warten.

Marco, Kluschi und Thomas machten sich auf die Suche nach Gonzo und besuchten den letzten bekannten Aufenthaltsort : eine bekannte Mehrener Kneipe. Dort war es aber nur verräuchert (in Rheinland-Pfalz gibt es kein Kneipen-Rauchverbot), sodass sie nach 2 Bieren wieder abzogen.

Im Quartier trafen sie die restlichen Pilger schon auf die Nacht vorbereitet an, wobei Roman den Vogel abschoss, mit seiner Schlafanzughose :  “das Tier”.

Montag

An diesem Morgen war das Wecken eigentlich überflüssig. Wie war der Ausspruch eines Pilgers : “diese Nacht gehört zu den Top 5 der schlechtesten Nächte überhaupt”. Ob es an dem ungewohnten neuen Quartier, den stinkenden, ungewaschenen Füßen oder dem engen Aneinanderliegen lag, wer weiß es schon. Jedenfalls waren alle froh, als Frank uns um 6:00 Uhr zum Aufstehen aufforderte.
Das Flurüberwachungsteam (Marco), welches um 5:05 die Uhrzeit checkte und dieses Geheimnis trotz Nachfrage (“Hey Marco, wieviel Uhr ist es”) für sich behielt, wusste zu berichten, dass Martin beim nächtlichen Toilettengang das Licht angelassen hatte. Sehr zum Missfallen der im Flur Nächtigenden.

Nach einer obligatorischen Katzenwäsche im Erdgeschoss (die ganz Tapferen wählten die Treppe nach unten) gab es das Frühstück.Benny konnte es leider nicht mehr mit uns einnehmen, da er sich nach einem schnellen Kaffee und mit einer Batterie Energy-Drinks ausgerüstet, auf dem Weg zu einem Polizei-Seminar machen musste.
Martin, der bereits vor dem Frühstück Uschis ärztliches Fachwissen einholte und sich die ersten Blasen verarzten ließ, versprach, stündlich einen Bericht seines Blasenzustandes an Benny zu SMSen. Uschi hatte an diesem Morgen jedoch noch mehrere tapfere und weniger tapfere Pilger zu versorgen(wobei sich die Frage stellte, ob nicht Uschi die wirklich Tapfere war, da sie die ungewaschenen Füße behandelte).

So starteten wir pünktlich unseren ersten Wegabschnitt, der uns bis Manderscheid führte.
Nach kurzer Stärkung und wärmenden Getränken und Tausch von „Pilgern zu fahrendem Volk“ und umgekehrt, ging es ohne große Zwischenfälle weiter nach Himmerod.

Himmerod erreichten wir fleißigen Pilger dann mit 30minütigem Vorsprung.
Uschi war aber Dank moderner Kommunikationstechnik vorbereitet und hatte die Stoßstange des Bullies zu einer modernen Bar auf Kniehöhe umfunktioniert.
Es gab Himmeroderschnaps, obwohl das Klosterlädchen montags geschlossen hat. Das hatte die Gruppe vom Vorjahr bitter lernen müssen und ging leer aus.
Dieses Jahr waren wir also klüger und hatten für Vorrat gesorgt (unser DANK gilt unserem Bundeswehr-General Pascal).

Um auch in diesem Jahr etwas Neues zu probieren, bogen wir nach der Autobahn direkt links ab. Na gut, es war der Vorschlag von Peter und wir kamen ihm nach.
Und? Das Neue erwies sich als etwas sehr, sehr Altes, denn Marco erklärte uns, dass dies die Pilgerstrecke von vor 2004 sei. Das Stück war steil, aber immer noch besser als die Alternative vom Vorjahr (Toni, du erinnerst dich bestimmt noch).

An der nächsten Pause (Kapellchen) trafen wir auf eine andere Pilgergruppe, die aus Blankenheim kam. Ihr ältester Teilnehmer war 80 Jahre alt. Da kam der eine oder andere von uns schon ins Grübeln, wie oft er in diesem Alter dann schon mitgepilgert wäre.

Als wir durch „Hof Mulbach“ kamen, erwartete uns dort, wie in jedem Jahr, ein Hund (komisch, hier kommt immer wieder das Gespräch auf Thorsten R.).

Abends strandeten wir dann in unserem alten und wohlbekannten und erwarteten Quartier in Binsfeld. Es gab ein wunderbares Abendessen mit Gulasch, Reis, Tomatensalat und Apfelmus. Sehr lecker!

Nachdem dann die älteren Damen, die die Sporthalle von 18.00-19.00 Uhr nutzten, die Umkleidekabinen freigegeben hatten, konnten wir endlich duschen. Welche Wohltat. Wie schön und besonders doch manche Dinge werden können, die uns sonst so selbstverständlich erscheinen. Auch dafür wechselten wahrscheinlich noch ein paar Bohnen die Hosentasche.

An diesem Abend hatte es das Küchenteam ziemlich eilig, in die Küche zu verschwinden, aber sie hatten es gar nicht eilig, mit dem Spülen fertig zu werden. Ob das am guten Himmeroder Schnaps lag?
Ganz großzügig brachte Toni den Nicht-Spülern eine Flasche in den Aufenthaltsraum, aber sofort und direkt kam Roman aus der Küche geschossen um die Flasche wieder einzukassieren. Da hätten die Nicht-Spüler also das Nachsehen gehabt, wenn Thomas nicht eine Flasche Averna kalt gestellt hätte. Die schmeckte dann den restlichen (volljährigen) Pilgern.

Nachdem auch der letzte Teller gespült, der letzte Schnaps vernichtet und der letzte Mann duschen war, ging es zum gemütlichen Teil, bei dem auch dieses Mal die Jenga-Runde nicht fehlen durfte.
Lautstark fielen ein paar Türme zu Boden, wobei man sich fragen muss, ob es die Finger waren, die die Türme zum Einsturz brachten oder doch die Erschütterungen durch Gebrüll, welcher Stein jetzt wohl der Richtige sei.

Aber gegen elf kehrte auch in dieser Nacht Ruhe ein und durch die letzte wirklich anstrengende Nacht, den Tagesmarsch und vielleicht auch ein kleines bisschen wegen des Alkohols schliefen wirklich alle mehrere Stunden am Stück.
Eine Wohltat, der ein weiterer Morgen folgen sollte.

Dienstag

Zum letzten Mal auf dieser Wallfahrt klingelte der Wecker in aller Herrgottsfrühe : 6 Uhr. Beklagen konnte sich hierüber eigentlich niemand. Die Nacht war ruhig gewesen und allen juckte es in den Gliedern, die letzte Etappe in Angriff zu nehmen und am Grab des heiligen Matthias anzukommen.

Das Frühstück an diesem Morgen wurde durch einen liebevoll auf jedem Teller platzierten Apfel bereichert, den die meisten zu ihren geschmierten Butterbroten legten. Willy kam verspätet dazu, da er verbotenerweise erst an diesem Morgen duschte, was für beschlagene Spiegel und entsprechende Launen sorgte.
Nach dem Bullies-bepacken machten sich alle fertig. Frank war so gut drauf, dass er Martin den Satz verpasste : “Deine Hose sieht zwar dünn aus, aber die Beine sind wohl noch dünner”.
Aber dann ging es endlich los.
Auf der ersten Etappe gab es kurz vor dem Ende noch eine Neuerung : es wurde von den Eseln 1 und 2 ein neuer Weg gegangen, da so der nicht ungefährliche Weg an der Straße entlang spart blieb. Dort trafen wir uns pünktlich mit dem Unterstützerteam und den Fußkranken. Alle freuten sich wieder wie die Kinder über die mitgebrachten Überraschungseier. Es wurde fleißig gebastelt und Schokolade gegessen.

Dann ging es mit einer kleinen Pause am Forsthaus Biewer weiter bis nach Ehrang, wo jeder individuell für sein Mittagessen sorgen konnte. Die einen verschlug es in die Metzgerei, andere zum Dönermann und wieder andere in eine Pommesbude bzw. zum Bäcker. Auf jedenfall wurden alle satt und waren gestärkt für die erste Bergetappe des Tages. Sie sorgte wie in jedem Jahr für großes Keuchen und hochrote Köpfe. Deshalb waren alle froh als sie oben ankamen und während des obligatorischen Gruppenfotos verschnaufen konnten.
Von hier aus ging es weiter über den Trierer Höhenzug in Richtung St. Matthias. Diese Etappe wurde gerne unterbrochen, um das von Wilfried besorgte Eis zu genießen. Wobei das Festhalten von Wilfried an Traditionen hochgelobt werden muss. Martin wollte doch tatsächlich Wilfried überreden, bei Kaufland billigeres Pseudo-Magnum-Eis zu erwerben. Da biss er aber bei unserem Chef-Bullyfahrer auf Granit. Stattdessen wurde von allen beschlossen, da Martin so ein Sparfuchs ist, dass er im nächsten Jahr auf der Wallfahrt, Oettinger Bier vorgesetzt bekommt.

Gut gestärkt ging es weiter zur zweiten Bergetappe des Tages, die von den einen schneller gehend, von den anderen schnellerschnaufend bezwungen wurde.
Aber schließlich kamen alle bei den steinernen Löwen an, wo die obligatorischen Fotos mit unseren Neupilgern geschossen wurden. Von hier aus ging es dann nur noch bergab und schon hatte wir die Mosel erreicht, die uns 3 Brücken weit begleitete.

In St. Matthias kamen wir schließlich glücklich, trocken und überpünktlich an. Erwartet wurden wir von Pastor Schnitzler und unseren Angehörigen, die sich auf den weiten Weg nach Trier gemacht hatten, um uns unter Applaus willkommen zu heißen. Die Begrüßung durch Bruder Athanasius (Bruder Hubert hat Aufgaben im Benediktiner-Partnerkloster Huysburg übernommen) galt nicht nur uns, sondern auch den im gleichen Moment ankommenden Pilgern aus St. Paul, Aachen. Unsere 5 Neupilger bekamen während dieser Andacht die Matthias-Medaille umgehängt und Wilfried und Thomas wurden für ihre 10. bzw. 20. Pilgerreise mit einer Kerze beschenkt.

Im Anschluss zelebrierte Pastor Schnitzler die Messe, in der er noch einmal auf unsere Wallfahrt und den Heiligen Matthias einging. Trotz der Strapazen der letzten Tage, hörten alle aufmerksam zu und nahmen den einen oder anderen Impuls mit.

Uschi und Rita erwarteten uns und unsere Gäste nach der Messe mit einer leckeren Erbsensuppe, Nudelsalat und Würstchen. Alle freuten sich hierauf bereits den ganzen Tag, da die Suppe jedes Jahr ein Genuss ist.
Bevor der Speiseraum in ein Nachtquartier umgestaltet wurde, bekamen unsere Jubilare Wilfried und Thomas noch ein T-Shirt mit der Wallfahrtslosung überreicht. Beide zeigten sich gerührt.

Nachdem sich die Gäste verabschiedet und der Speiseraum in ein Nachquartier umgerüstet wurde, hatte man auch Zeit, sich der kaputten Beine zu widmen. Oliver z.B. wurden die Stelzen von Katja mit einem grünen Glibberzeug einmassiert, was Manu zur Aussage verleitete : “immer mit dem Strich, nie dagegen”.
Andere verglichen die Anzahl der während der Wallfahrt erhaltenen Mini-Bohnen und stellte fest, dass Matthias 101 aufweisen konnte. Er hatte diese wohl für “ganz besondere” Momente von den Mitpilgern erhalten.

Wieder andere waren im Quartier mit Eimern unterwegs. Im Männertoilettenraum (hier befinden sich 3 Kabinen) war wohl eine Schüssel defekt, sodass Toni und auch Peter mit zusätzlichem Wasser nachhelfen mussten. Dann hatte sich aber das Problem herumgesprochen und man wählte die beiden anderen “Räumlichkeiten”.
Nachdem nun alles für die Nacht vorbereitet, die Tapferen geduscht und sich alle Anderen mittels Katzenwäsche für den Abend frisch gemacht hatten, ging es raus ins Trierer Nachtleben. Die Älteren zog es in die traditionelle Kneipe “zum Thrien”, die Jüngeren lockte es zum golden M, bevor auch sie in die frühere Kneipe von Lotti folgten. Die Jubilare ließen es sich nicht nehmen, jeweils eine Runde zu geben. Aber auch so wurde über das Erlebte viel philosophiert und gelacht, bevor es irgendwann ins Quartier ging.

Mittwoch

Etwas später als die Tage zuvor, aber trotzdem noch ziemlich früh klingelte der Wecker um 7 Uhr. Zeit auf zu stehen und sich auf die Heimreise nach Kaldenkirchen zu machen.
Vorher galt es aber, sich bei einem Frühstück zu stärken. Peter, Uschi und Thomas besorgten hierfür beim Bäcker die benötigten Brötchen und steuerten noch das eine oder andere Croissant bei.
Anhand dieser Leckereien war es kein Wunder, dass bereits gegen 9:00 Uhr der Pfarrsaal ausgeräumt und gefegt war. Nun wurde die Zeit bis zur offiziellen Verabschiedung mit Fotoschießen, Martin falsche Ratschläge bei seinem “Wer wird Millionär-Spiel” geben und dem Besuch des Pilgerladens verkürzt.

Ganz ohne Blessuren verlief die Wallfahrt aber doch nicht. Martin hatte plötzlich Probleme mit dem Innenmeniskus und Roman fiel mit einem dicken Auge auf.
Schließlich spendete Bruder Thomas uns den Reisesegen und lud uns ein, im nächsten Jahr erneut zum heiligen Matthias zu pilgern, was wir gerne zusagten.
Mit den Bullys (Benny war aus der Heimat mit einem 16er-Bus gekomme) (Kluschi wurde an seiner Trierer-Studentenbude abgesetzt) fuhren wir schließlich wieder nach Hause, wo wir wohlbehalten und durch ein kleines Busnickerchen gestärkt, nachmittags ankamen.

Nach der von allen besuchten Abendmesse, klang der Abend gemütlich mit einem Abendessen im Noa aus.