Rückblick Jugendmesse am 03.07.2016

Wind- und wetterfest – Verwurzelt im Glauben

‚Hoffentlich regnet es nicht‘ – Dieser Gedanke verfolgte mich die gesamten letzten Tage, bevor dann endlich der Tag kam, an dem unsere Jugendmesse stattfinden sollte. Insgesamt sind es jetzt schon acht Gottesdienste, die wir als Junge Kirche St. Clemens Kaldenkirchen vorbereitet haben.

Und kein Gottesdienst gleicht dem anderen!

Dieses Mal sollte es eine Jugendmesse „mit Fahrrad“ werden. Auch die Messfeier sollte draußen stattfinden. Der genaue Ort wurde von uns allen mit größtmöglicher Sorgfalt unter Verschluss gehalten (tatsächlich haben es auch nur wenige vorher herausgefunden).

Jugendmesse_Sequoiafarm14Schon nachmittags trafen wir uns, um an diesem geheimen Ort Vorbereitungen zu treffen. Prompt fing es an zu regnen. Das hielt uns aber nicht davon ab, Bänke dorthin zu tragen, die Texte zu üben und mit den Musikern zu proben.

Kurz vor sechs trafen wir uns dann auf dem Kirchplatz vor St. Clemens mit allen anderen, die die Neugierde gepackt hatte. Sogar einige aus unseren Nachbargemeinden hatten den Weg zu uns gefunden – natürlich mit dem Fahrrad!

Bevor es losging, haben wir natürlich noch unseren Koffer gepackt. Man macht doch keine Reise, ohne nicht zumindest eine Regenjacke, eine Sonnenbrille, einen Helm, Wasser und einen guten Freund einzupacken.

Mittlerweile zogen wieder ein paar Wolken auf und einige beäugten misstrauisch den Himmel. Mit Polizeigeleit machten wir uns auf den Weg durch die Straßen Kaldenkirchens. Links, rechts, links, rechts. Natürlich haben wir nicht den direkten Weg genommen, aber schnell war klar, dass wir uns immer weiter in Richtung Wald bewegten.

Mitten im Wald waren wir am Ziel unserer kleinen Pilgerreise angelangt: Die Sequoiafarm Kaldenkirchen. Unter uralten Riesen, die die Zeiten überdauert haben und durch Wind und Wetter gegangen sind, wollten wir gemeinsam Eucharistie feiern. Da wir uns bereits mitten unter Bäumen befanden, die uns wie eine hohe Kathedrale umgaben, war es auch nicht verwunderlich, dass auch thematisch der Baum als Symbol diente, um Gott und unserem Glauben näher zu kommen.

Der Wald verlieh der Umgebung eine besondere Aura und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, zu Gitarren, Keyboard, Geige, Querflöte und Cajon die Lieder zu singen. Besonders ein gefühlvolles Instrumentalstück hat alle in ehrfürchtiges Staunen versetzt.

Jetzt waren wir angekommen. Angekommen an einem besonderen Ort. Hier wollten wir sein, hier wollten wir bleiben. Also haben wir auch unseren Rucksack wieder ausgepackt:

Jugendmesse_Sequoiafarm60Die Regenjacke, die mich vor Regen und Wind schützt. So wie Maria, die ihren Mantel schützend über uns allen ausbreitet.

Die Sonnenbrille, die mich davor schützt, geblendet zu werden. So wie der heilige Geist, der mir die Sicht bewahrt, wenn ich ins Gegenlicht blicke.

Der Helm, der mich schützt, sollte ich tatsächlich einmal fallen. So wie ein Schutzengel, den Gott gesendet hat.

Das Wasser, das mich erfrischt, wenn ich dürste. So wie wir alle immer neu unsere Taufe entdecken.

Der gute Freund, der mich unterstützt und mir beisteht. So wie Jesus, der in allen Lebenslagen bei mir ist.

Jugendmesse_Sequoiafarm66 Während Pastor Schnitzler die Kommunion austeilte, wurde ein Instrumentalstück gespielt. Schnell erkannten einige die Melodie und kurz darauf stimmten alle in den Kanon „Der Himmel geht über allen auf“ ein.

Jugendmesse_Sequoiafarm01Zwischendurch brach dann sogar die Sonne zwischen den Wolken durch – so wie auch immer wieder der Frühling auf den Winter folgt. Das Versprechen, auf das der (Glaubens-)Baum in dunklen Zeiten wartet. Gottes Versprechen: Es wird gut.

Der (Glaubens-)Baum, der durch Wind und Wetter geht, bleibt standhaft – mit starken Wurzeln. Ich zweifle nicht daran, dass an diesem Abend jeder von uns ein oder zwei Wurzeln unseres Glaubens neu entdeckt hat.

Nehmt sie mit nach Hause, tragt euren Glauben in euch weiter, bleibt standhaft und lasst euch nicht von Zweifeln überrennen.

Ein großes Dankeschön an dieser Stelle noch einmal an unsere Musiker, Pastor Schnitzler und natürlich Michael Geller von der Sequoiafarm, der uns im Winter 2015 bei unserem „Wunschpunsch“ begeistert ansprach, er hätte da eine Idee …

Stephanie Rennen

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