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Erinnerungen – Das 4. Lichtlein zum 4. Advent

O Tannenbaum, o Tannenbaum,                                                              
wie grün sind deine Blätter!

Oder:  Der Weihnachtsbaum –  eine Glaubensfrage!?

Es soll ja Menschen geben, die sich schon zu Beginn des Advent einen Baum in die Wohnung setzen, mit allem Drum und Dran, Lichterkette, Kugeln, Figuren, Glitzerketten, Kerzen, Sternen, vielleicht sogar schon mit einer Krippe.  

Das käme bei uns nie in Frage! NIE!
Denn Advent ist Advent!
Und: Weihnachten ist Weihnachten!                        

Und der Baum gehört zu Weihnachten. Und deshalb wird er erst kurz vor Heilig Abend aufgestellt. Das war bei uns immer so und wird auch so bleiben. Punkt!

Sicher wird es Leute geben, die das anders sehen und auch eine andere Tradition kennen. Aber da bleibe ich hart, denn ich möchte mich darauf freuen können so wie in meiner Kindheit, wenn nach langem Warten, nach den Wochen des Advent zwei Tage vor Weihnachten „der Baum“ ins Haus geholt wird. Das war und ist das untrügliche Zeichen, dass das Weihnachten endlich wirklich vor der Tür steht. Nur noch zwei oder ein Türchen öffnen vom Adventskalender, nur noch den Baum und die Krippe, dann ist es soweit, — Weihnachten kann kommen.

Kerze für Kerze haben wir uns im Advent vorbereitet, als Kinder Türchen für Türchen geöffnet – das tun die Kinder heute noch, – Schritt für Schritt sind wir den Weg gegangen, den Adventsweg. Dabei ist diese Adventszeit heute schon sehr „abgespeckt“. Denn ursprünglich ist der Advent, wie die Fastenzeit vor Ostern, ebenfalls eine 40-tägige Fastenzeit. Sie begann mit dem Martinsfest und endete mit Heilig Abend. Die Fastenvorschriften waren ähnlich streng. Man sollte sich eben auf die Geburt des Heilands, des Gottessohnes ernsthaft und gewissenhaft vorbereiten, durch Verzicht und Teilnahme an verschiedenen Formen von Gottesdiensten in der Familie oder auch in der kalten, ungeschmückten Kirche. Violett, die liturgische Farbe der Gewänder im Advent, soll(te) alle daran erinnern.

Unterbrochen wurde die Fastenzeit nur durch die Sonntage, insbesondere durch den 3. Adventssonntag. Am 3. Advent beginnt die kirchliche Sonntagsliturgie mit den lateinischen Worten: „Gaudete in Domino semper!“ – „Freut euch im Herzen allezeit!“- wird das ins Deutsche übertragen-. Diese Freude soll darauf hinweisen, dass es bald soweit ist, dass es nicht mehr so lange dauert.

Wenn dann kurz vor Weihnachten endlich der Baum ins Haus geholt wird, ist es wirklich soweit. Alles ist vorbereitet. Alle haben sich vorbereitet. Alle sind aufgeregt, besonders die Gesichter der Kinder erwartungsvoll. „Der Baum ist da, endlich, und kann geschmückt werden. Darunter kommt die Krippe zu stehen, wird ausgestaltet. Die alten Figuren, Familientradition, werden ausgepackt und kommen an und in die Krippe. Die ganze Familie ist vor Ort und macht irgendwie mit.

Diese Erinnerungen und dieses Verfahren möchte ich bis heute nicht vermissen. Für mich gehört das zum Weihnachtsfest. Darauf freue ich mich auch dieses Jahr: Baum einkaufen, geschlagen oder mit Wurzel, – Baum zurecht schneiden und in den alten Baumständer einpassen, – den Baum ins Haus holen, – dann kann das Weitere seinen traditionellen Lauf nehmen. Weihnachten eben, traditionell, alle Jahre wieder.

Auch wenn ich mittlerweile diejenigen verstehen kann, die ihrem Weihnachts-baum eine andere Bedeutung geben und ihn zu anderen Zeiten aufstellen, werde ich bei meiner Meinung und Handlungsweise bleiben.

Eine Glaubensfrage eben! Und ein Verfahren, eine Tradition, an dem man sich gerade in diesem Jahr voller schlimmer Nachrichten festhalten und aufrichten kann.           

(BM 03.12.2020)  

4. Advent – für Kinder und Familien

Im Advent, im Advent ist ein Licht erwacht,                                                
Und es leuchtet und es brennt durch die dunkle Nacht!

Seid, bereit, seid bereit,                                                                    
Gottes Sohn unser Bruder ist nicht mehr weit,                                        
Seid bereit, seid bereit,                                                                    
Gottes Sohn unser Bruder, der uns befreit!

4. Advent

Erinnerungen – Das 3. Lichtlein zum 3. Advent

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,                                               
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,                                           
Dann steht das Christkind vor der Tür!

Das 3. Lichtlein  –  In der Weihnachtsbäckerei!  Oder: „Hier riecht es aber lecker!“

Jedes Jahr muss ich mich rechtzeitig daran erinnern – Zeit einplanen, einen, besser zwei Nachmittage und Abende im Advent frei halten! Denn diese Zeit brauchst du schon, wenn du, wie immer im Advent, deine Plätzchen für Weihnachten backen willst. Das ist die erste Erinnerung: Zeit nehmen! Zeit einplanen!       

Dann musst du dich daran erinnern: Welche waren es letztes Jahr? Welche sollen es dieses Jahr sein? Immer die Gleichen? Oder mal auch eine neue Sorte?                                                                                     

Und schon geht’s weiter mit dem Erinnern: Was brauchst du alles? Wo sind die Rezepte? An welche kannst du dich erinnern? Wo ist das Backrezeptebuch für die alten und vielleicht auch neuen Rezepte – Nussküsschen, Kipferl, Schwarz-Weiss-Gebäck, Spritzgebäck, Kokos-, Mandel-, Nuss-Makronen, Zimtsterne…….? Und dann brauchst du ja noch alles zur Hand: Eier, Mehl, Nüsse, ganze, gemahlene, gehackte, Mandeln, ganze, gemahlene gehobelte, gehackte,  Zucker, Puderzucker, Hagelzucker, Vanillinzucker, Zimt, Butter, Margarine, Oblaten, Zitronenschale, Backpulver und, und, und….                                        

Nimm dir Zeit, damit du das alles in Ruhe besorgen kannst. Freu dich darauf, dass du das alles dann an einem ruhigen, dunklen Adventnachmittag und Adventabend zu leckerem Weihnachtsgebäck verarbeiten kannst. Nimm dir Zeit! Tu dir Ruhe an!

Aber es gibt noch eine Erinnerung, Jahr für Jahr: die Vorfreude auf den Duft, der sich mit dem frischen Gebäck im ganzen Haus ausbreitet, wenn es im Ofen goldbraun gebacken wird. Dazu gehört auch die Frage von jedem nach den Plätzchen, der das Haus betritt.

Dieser Vorgeschmack wird dann leckere Gewissheit, wenn alles besorgt ist, die erste Backschicht eingelegt ist, und das erste Backblech den Herd verlässt. Ohne besondere Einladung versammeln sich alle wie auf Kommando aus dem Haus in der Küche, angezogen vom Duft. Ein „Probier-Plätzchen“ muss jeder haben, von jeder Sorte. Die von dem Backblech, das nur wenige Momente zu lange im heißen Ofen vergessen wurde und dann etwas dunkel geraten sind, die kommen sowieso nicht zur Aufbewahrung bis Weihnachten in die Plätzchendose. Sie stehen zum direkten Verzehr bereit.

Ja, Weihnachtsplätzchen aller Art, die gehören zur Adventszeit. Die gehören zur Vorbereitung auf das Fest. Die gehören zum Fest. Denn der Advent soll uns gut tun. Weihnachten soll uns gut tun, an Leib und Seele. In der dunklen Zeit soll das Licht des Lebens in unser Leben kommen, das Licht der Liebe. Das können, das sollen wir mit allen Sinnen spüren, damit wir aus dem kalten Winter einen Weg heraus finden, damit, wie der Prophet Jesaja uns sagt, aus der alten Wurzel ein neuer Zweig wächst.

Ich wünsche Ihnen allen viel Spaß beim Kneten und Backen, beim Riechen und Probieren, damit der Advent auch dieses Jahr ein Erlebnis für alle Sinne ist.

(BM 04.12.2020)