Junge Kirche: “Frühling lässt sein blaues Band”

Ist es nicht wunderbar, wie die Natur wieder zu wachsen beginnt? Immer wieder neu zu leben beginnt.

Die Natur – Gottes Schöpfung. Es ist doch oft so, dass ein Werk etwas von seinem Urheber, von seinem Schöpfer „mitbekommt” und seinen eigenen „Touch” hat. Hat dann nicht auch die Natur einen „Touch“ von Gott?

Viele von euch finden hier jede Menge seiner Spuren.

„Haben wir den Vogelgesang auch vor Corona so deutlich wahrgenommen? Kann man Gottes Schöpfung nun auch besser hören? Weniger Gespräche, weniger Autolärm, keine Flugzeuge, den anderen Geräuschen einmal Raum lassen! … Muss ja nicht für immer sein!“

Nein, für immer sollte es nicht sein. Denn „social distancing“ ist sicher kein dauerhafter Zustand. Aber wenn wir dann wieder unseren „Normalzustand“ haben, dann sollten wir nicht vergessen, was wir alle jetzt gerade so viel intensiver wahrnehmen.

Das Kleine und Unscheinbare.
„Seit heute morgen wohnt eine Wildbiene mit auf meinem Balkon. Ein kleines Loch in der Wand wurde zu ihrem Zuhause. Und während ich entspannt in der Sonne sitze und ein gutes Buch verschlinge, ist die Biene tüchtig und fliegt rein und raus. So bin ich nicht alleine und habe nun eine kurzfristige Mitbewohnerin.“

Das Zeichen des Bundes mit Gott.
„Häufig sieht man jetzt einen gemalten Regenbogen in den Fenstern oder auf einem Betttuch vor dem Haus.“
„Als ich die ganzen Regenbögen auf den Fenstern oder mit Kreide auf dem Boden gemalt gesehen habe, habe ich gespürt, dass man nicht alleine ist. Auch wenn man keine Freunde treffen kann und es fast schon so scheint, als wäre man von der Welt ganz schön abgeschnitten. Solche Aktionen bringen einem besonders in diesen Zeiten ein Lächeln aufs Gesicht!“

Das Zeichen der Liebe.
„Beim Spazierengehen im Feld habe ich dieses Herz am Zaun hängend gefunden. Vielleicht ist es auch ein Zeichen von Gott. Unser Herz soll zu uns sprechen.“

Mir sind auch die vielen Kreuze am Wegesrand aufgefallen.
Ein Denkmal. Ein Wegekreuz. Eine Kapelle.
Das Kreuz ist ein ganz besonderes Symbol, gerade jetzt in der Karwoche.
Ein Kreuz am Straßenrand. Kerzen und Blumen davor.
Das bedrückt mich immer, denn hier ist jemand gestorben. Das Kreuz bedeutet Tod.

Ein Gedanke, der mich wie aus dem Nichts anspringt und inmitten all der sprießenden Triebe und Knospen sehr nachdenklich macht.
Wie kann das zusammen passen? Gibt Gott mir hierzu eine Antwort?

Das ist etwas, für das ich noch Zeit brauche. Vielleicht werde ich es irgendwann einmal verstehen.
Es ist ein wichtiger Grund, warum man immer weiter suchen sollte. Nie aufzuhören, nach Gott zu suchen! Egal wie weit weg er zu sein scheint. Das hat auch jemanden von euch beschäftigt und mir dazu Folgendes geschrieben:

„Siehst du auch die Menschen beim Einkauf? Eine Verkäuferin rief laut: ‚Jetzt alle Kunden auf die linke Seite!‘ Hektisch springt Jung und Alt in Nanosekunden zur Seite. Wir gehorchen. Es geht um unsere Gesundheit. Jeder hat Verständnis. Wir bleiben auf Distanz. Springen wir auch sofort, wenn Gott etwas von uns möchte? Kann man das auch so gut sehen, wie den deutlichen Abstand zwischen den Menschen? Zwei Meter können wir begreifen … doch wie weit empfinden wir oft den Abstand zwischen uns und Gott?“

Eines, was mir hierzu spontan einfällt, ist das:

Gott ist nicht so schwierig, wie ich gerade meine. Er ist auch nicht so weit weg, wie ich meine.
Er will verstanden werden. Und er will da sein.
Er will gefunden werden. Und wenn ich gerade schwierige Fragen stelle, dann seid ihr es, die einfache Antworten geben könnt. Eure Ideen bringen mich auf Wege, die ich vorher nie eingeschlagen hätte. So komme ich weiter. Und wir alle kommen weiter.

Ich habe der Welt einen Tag lang zugehört, gestern habe ich sie mit offenen Augen betrachtet. Heute will ich sie fühlen. Ganz und gar und vollkommen.
Womit fühle ich? Was fühle ich?

 

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

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