Archiv der Kategorie: Kirchenjahr

Ferienaktion/Erstkommunion – Herz-Bilder

Hallo liebe Freunde und Freundinnen von St. Lambertus und St. Clemens!

Hallo liebe Kinder aus unseren Pfarren!

Schon mehr als zwei Wochen sind die Sommerferien jetzt vorbei und immer noch dreht sich so vieles um „Corona“. Keiner weiß, wann und wie das ein Ende haben wird. Aber es gibt die ein oder andere positive Entwicklung.

Am kommenden Samstag und Sonntag, 05. und 06. September, können endlich unsere Kommunionkinder von St. Clemens und St. Lambertus ihre Erstkommunion feiern.  Darauf haben sie lange, lange gewartet. Auch alle, die sie begleitet haben auf ihrem Weg, die Familien und Katechetinnen, mussten viel Geduld aufbringen und einiges improvisieren.

Alles wird zwar etwas ungewöhnlich ablaufen, aber wir alle dürfen uns mit den Kindern freuen, dass es jetzt für sie möglich ist. Wir dürfen sie auch gerne beschenken: mit unseren guten Wünschen, mit unseren Gebeten und Bitten, vielleicht auch, wenn uns der ein oder andere nahe steht, mit einem kleinen persönlichen Geschenk. Wünschen wir ihnen und ihren Familien ein schönes Fest und Gottes Segen.

Zu diesem Fest ist es umso schöner, wenn uns unsere Kinder, meistens die Kommunionkinder, auch etwas schenken. Vor den Ferien haben wir die Kinder zu einer Ferienaktion eingeladen. „Herz-Fotos“ war das Stichwort, ein Foto von Erlebnissen, schönen Dingen, besonderen Momenten, die irgendwo in den Ferien stattgefunden haben, entdeckt wurden, die Spaß gemacht haben. Mit einem „Herz-Foto“ sollten die Kinder das an uns weiter geben. Und das haben sie getan. Wenn man sich die Bilder anschaut, hier im Internet oder an einer Bildwand in der Kirche, dann kann jeder sich daran erfreuen. Jeder kann spüren, was uns die Kinder sagen und schenken wollen. Wir alle sollen die Freude der Kinder erleben in unserer doch sehr angespannten Zeit.

Ich wünsche Ihnen und Euch allen viel Spaß damit und unseren Kommunion-kindern eine wunderschöne und segensreiche Erstkommunion.

Bernhard Müller

Zu Pfingsten

Pfingsten

oder

„Wat iss en Dampfmachien?“

Zu Pfingsten muss ich Ihnen, liebe Freundinnen und Freunde etwas zeigen. Bitte schauen sie sich den Videoclip an, der diesem Text beigefügt ist.

Eine Dampfmaschiene! En Dampfmaschien!

Über viele Jahre habe ich zum Pfingstfest diese kleine Dampfwalzendampf-maschine zu unseren Familien-Kinder-Gottesdiensten am Pfingstfest in die Kirche mitgebracht. Bevor sie in Bewegung gesetzt wird, braucht es sicherlich eine Beschreibung der Maschine und der Funktionsweise.

Also: Da fällt den Älteren sicherlich spontan die Frage der Fragen von Professor Bömmel aus der Feuerzangenbowle ein: „Wat iss en Dampfmaschien? – Da stell‘mer uns zuerst emal janz dumm!“

Für eine Dampfmaschine brauchen wir Wasser, Feuer, einen verschlossenen Kessel mit Öffnungen -Ventilen-, Antriebsstangen – Pleuelstangen- Kupplung und Räder, Zahnräder. Das Wasser kommt in den Kessel. Das Feuer darunter wird angezündet und nach einiger Zeit, wenn das Wasser kocht, erzeugt das Ganze im Kessel Dampf. Wenn der Kessel so richtig unter Dampf steht, wird der Überdruck durch ein Ventil abgeleitet. Das setzt die Pleuelstangen in Bewegung und mittels einer Kupplung kommen so die Räder ins Rollen. So wird der Dampfdruck, die Energie des Wassers, auf die Räder übertragen.

Das ist eine recht einfache Erklärung von einem Laien für eine oft sehr komplexe, raffinierte Maschine. Die Dampfmaschine hat vor über 250 Jahren die Industrialisierung in Gang gebracht und treibt bis heute unsere wirtschaftliche Entwicklung voran. Das einfache Grundmodell können wir an dieser kleinen Dampfwalze bei der Arbeit sehen. (siehe Videoclip)

In unserer Kirche ist seit mehr als 10 Wochen nichts los. Deshalb kann meine Dampfwalze heute hier ungeniert rollen, bis ihr der Dampf ausgeht. Dann braucht sie Nachschub, Nachschub an Wasser und an Feuermaterial. Und schon haben wir den aktuellen Bezug, denn in diesem Jahr zu Pfingsten erscheint mir die kleine Maschine hier in der Kirche noch aussagekräftiger, zutreffender.

Unsere Kirche ist vom Dampf, vom Feuer und vom Wasser abhängig. Ja sie ist sogar aus dem Feuer und dem Wasser geboren, darin gegründet. Ihr Ausgangspunkt, das Pfingstereignis ist Feuer und Wasser. Es ist der Sturm, der Druck, der entsteht, wenn Dampf aus dem Kessel unter Volldampf raus muss.   So erzählt es uns die Bibel über die Freunde Jesu, die sich seit Wochen verstecken, die hinter verschlossenen Türen, diskutieren, sprechen, nachdenken, beten. Sie reden und reden bis die Köpfe qualmen, bis sie Feuer gefangen haben, ihre Herzen heiß sind und überlaufen. Und dann öffnet sich das Ventil, besonders beim Hitzkopf Petrus, und alles muss raus, alles, was sie erlebt, gehört, erfahren, verstanden, begriffen haben. Alles, was sie auf dem Herzen haben.

Jetzt gibt es kein Hindernis mehr, keine Barriere. Es ist auf einmal so klar und überzeugend, dass jeder ihr Anliegen, ihre Botschaft verstehen kann. Der Funke springt über und es kommt ins Rollen, in Bewegung. Viele erhalten das Wasser der Taufe und sind wiederum Feuer und Flamme. Die neue Bewegung, die Kirche ist geboren. Sie kommt bis heute nicht zur Ruhe, angeschoben, unter Druck gesetzt und gehalten vom Wasser der Taufe und von diesem gemeinsamen Feuer, diesem guten Geist der Liebe, der Freundschaft, der Gemeinschaft, der eine wahrhaftige Beziehung ermöglicht. Durch ihn erhält jeder auf der ganzen Welt, was er zu einem menschlichen Leben braucht, unabhängig vom Alter, Geschlecht, Sprache, Status. Pfingsten, der gute, der Heilige Geist, das ist bis heute eine Energiequelle ohne mechanische Beschränkungen und Grenzen.

Die Grenzen der Mechanik an unserer kleinen Dampfmaschine können uns allerdings aufzeigen, was passiert, wenn der Dampf, das Feuer oder das Wasser ausgehen. Oder, wenn ein Fehler, ein Defekt in der Mechanik auftritt, nicht regelmäßig gewartet und rechtzeitig repariert wird.

Dann steht das Ganze still. Reparatur und Nachschub sind dringend notwendig. Es scheint, dass das in diesen „Corona-Tagen“ der Fall ist. In unsere Kirche ist so einiges zum Stillstand gekommen. Viele Kirchen sind geschlossen. Nur wenige, sehr abgekürzte Gottesdienste können stattfinden. Viele andere Dienste, Aufträge und Aufgaben in den Gemeinden können nur sehr eingeschränkt angeboten werden. Auch in der gesellschaftlichen Diskussion spielt unser christlicher Glaube, unsere Gemeinschaft, unsere Art, das Zusammenleben von Menschen zu sehen, zu gestalten, nur eine Nebenrolle. Da scheint nur ein kleines Feuer zu brennen. Der Kessel steht nur leicht unter Dampf.

Doch Pfingsten bedeutet: das Ganze muss wieder unter Dampf kommen! Es ist nicht nur die Herausforderungen von „Corona“, der Umgang mit der Krise, die veränderte Situation zu gestalten und zu meistern. Wir müssen auch die Zukunft von uns allen in den Blick nehmen. Das ist eine große Chance. Davon bin ich überzeugt. Da dürfen wir nicht hinter verschlossenen Türen bleiben. Wir, WIR müssen aufstehen, anfangen, beginnen, hinaus gehen und zeigen, wie Freundschaft im Geiste Jesu geht, wie wir sie miteinander leben wollen und können. Dieses Leben geht auch in „Corona“-Zeiten. Es schenkt uns die Möglichkeit, die notwendigen Einschränkungen zu überwinden durch solidarisches Miteinander, durch Mut machen in und bei so vielen kleinen und großen Dingen, durch Freude und Spaß an und mit uns.

Volldampf voraus!   

Frohe Pfingsten!

Bernhard Müller

Kinderkirche zu Pfingsten

Kinderkirche zu Pfingsten

In den vergangenen Wochen, in denen das Wetter so warm war, haben manche von uns schon ein Feuer angezündet, einige sogar in der Osternacht. Das war schön. Wir zünden ein Feuer an um zu Grillen oder Stockbrot zu machen. Alle sitzen dann rund um das Feuer, es wird erzählt und gesungen. Ich habe erfahren: Feuer zieht an und schenkt Gemeinschaft.

Ein Lagerfeuer am Abend wärmt und erleuchtet, es vertreibt die Dunkelheit. Feuer ist aber auch gefährlich für alle, die sich zu nahe heranwagen, denn es greift um sich und sucht immer neue Nahrung.

Feuer ist in der Bibel ein Symbol für Gott und sein Wirken. Denkt an Mose und den brennenden Dornbusch. Im Feuer offenbart sich Gott dem Mose mit den Worten: „Ich bin der ich bin da“. In einer Feuersäule begleitet Gott Israel auf dem Weg durch Wüste und Nacht. Feurige Zungen lassen sich an Pfingsten auf die Apostel nieder, um den Aposteln den heiligen Geist zu senden.

Das Pfingstfest mit dem Bild des Feuers lässt uns nachdenken über unser Leben. Und so können wir beten und unser Herz bereiten für das Kommen des Heiligen Geistes:

Gott, als Christ, als Freund von Jesus bin ich gefragt, mich einzusetzen oder gar meine Meinung ehrlich zu sagen, aber oft habe ich Angst, mir die Finger zu verbrennen oder gar den Mund. Mir wird dann der Boden zu heiß unter den Füßen und ich ziehe mich zurück. Ich wage es nicht, für dich und deine Sache durchs Feuer zu gehen und mich einzusetzen.

Herr, erbarme dich

Gott, ich bin Feuer und Flamme für alles Mögliche. Heute lasse ich mich hier von begeistern, morgen von anderen Dingen und Personen. Ich bin Feuer und Flamme für meinen Sport oder den Computer. Dir gegenüber aber bin ich oft kalt und uninteressiert, dabei bist du immer für mich da.

Christus, erbarme dich

Gott, oft lebe ich auf Sparflamme. Ich bin nicht bereit, mich für andere einzusetzen. Ich bin bequem und gleichgültig, statt andere anzustecken und mitzureißen. Lass mich durch Jesus Feuer fangen und andere anstecken, damit die Welt durch uns heller und wärmer wird.

Herr, erbarme dich.

Gott, der uns immer nahe ist, der uns das Licht des Lebens geschenkt hat und uns mit dem Feuer und dem heiligen Geist gestärkt hat, er schenke uns die Vergebung all unserer Fehler und Schwächen und mache uns zu wahren Zeugen seiner frohen Botschaft. Amen.

 

Gebet:      

Gott, im Feuer hast du dich den Menschen offenbart. Feuer ist ein Zeichen deiner Nähe und deiner verzehrenden Liebe. Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Lass uns durch Jesus Christus Feuer fangen und begeistert sein. Lass uns feurige Menschen sein, die wärmen, wo eisige Kälte um sich greift, lass uns leuchten, wo Dunkelheit nicht mehr weitersehen lässt. Mache uns zu Zeichen deiner Nähe und deiner Liebe durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.

 

In der Apostelgeschichte finden wir die Geschichte von Pfingsten  :

Gott schenkt seinen Geist

Fünfzig Tage nach Ostern feierten die Juden in Jerusalem wieder ein Fest, das Pfingstfest. Es war das Fest, an dem sie an den Bund dachten, den Gott einst mit ihren Vorfahren am Berg Sinai geschlossen hatte. Jahr um Jahr kamen viele Besucher zum Fest. Sogar aus fernen Ländern reisten sie an. So war es auch in diesem Jahr. Aber an diesem Pfingstfest geschah etwas Unerhörtes.

Es war Morgen. Auf den Straßen von Jerusalem waren schon viele Menschen unterwegs zum Tempel. Aber plötzlich – was war das? Es brauste, als ob ein Sturm losgebrochen sei. Erschrocken blieben die Leute stehen. Sie schauten sich um: Woher kam das Brausen?

Da bemerkten sie ein Haus. Brausender Jubel drang durch die Fenster. Das ganze Haus schien erfüllt davon. Neugierig liefen die Leute hinzu. Da sahen sie: In dem Haus waren Jesu Jünger versammelt. Die jubelten, sangen Loblieder und beteten laut. Es sprudelte nur so aus ihnen heraus. Und über ihren Köpfen leuchtete es, als ob sie Feuer gefangen hätten.

Die Leute kamen aus dem Staunen nicht heraus. „Was ist nur in diese Menschen gefahren?”, fragten sie erschrocken. Und einige riefen bestürzt: „Sie reden ohne Aufhören und wir alle verstehen sie, obwohl wir von weither kommen. Woher kennen sie unsere Sprache?“ „Ach was!“, spotteten andere. „Die lallen doch nur! Sie sind betrunken. Das ist alles.“

Aber niemand verstand wirklich, was hier geschah: Gottes Geisthatte Jesu Jünger erfasst. Unbeschreibliche Freude erfüllte sie. Alle Angst war verflogen. Nun hatten sie Mut, zu den Menschen zu gehen und von Jesus zu reden. Weit öffneten sie ihre Tür und gingen hinaus auf die Straße.

Dort hatte sich inzwischen schon eine riesige Menge versammelt. Und immer noch kamen Menschen hinzu und fragten: „Was ist los? Sagt, was geht hier vor?“ Aber niemand konnte sagen, was wirklich geschehen war.

Da rief Petrus laut in die Menge: „Ihr Juden, hört mir zu! Ich will euch sagen, was geschehen ist. Wir haben keinen Wein getrunken, wie ihr meint. Sondern Gott hat uns seinen Geist geschenkt. Darum reden wir zu euch und sagen euch, was uns bewegt: Ihr kennt doch Jesus von Nazareth? Wisst ihr noch, was er getan hat, wie er geholfen und geheilt hat? Ihr habt das alles mit eigenen Augen gesehen. Und dennoch habt ihr ihn umgebracht. Doch hört: Dieser Jesus von Nazareth ist nicht tot. Er lebt! Gott hat ihn auferweckt. Wir haben ihn selbst gesehen. Glaubt uns: Er ist wirklich der König, auf den wir gehofft haben. Er ist der Retter und Herr über die ganze Welt: Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“

Als die Leute das hörten, ging es ihnen durch und durch. Und sie fragten betroffen: „Was sollen wir denn tun?“ „Kehrt um!“, rief Petrus. „Bittet Gott, dass er euch eure Sünde vergibt! Und lasst euch taufen auf den Namen Jesu! Dann wird Gott euch seinen Geist schenken.“

Da ließen sie sich taufen, 3000 Menschen an einem Tag. Es wurde das fröhlichste Pfingstfest, das sie je gefeiert hatten. Gott hatte einen neuen Bund mit ihnen geschlossen durch die Taufe.

Von nun an gehörten sie alle wie eine große Familie zusammen, alle, die auf den Namen Jesu Christi getauft waren. Jeden Tag trafen sie sich in ihren Häusern, aßen miteinander und beteten, sangen Loblieder und hörten, was die Jünger von Jesus erzählten. Christen nannten sie sich, weil sie an Jesus Christus glaubten und auf seinen Namen getauft waren.

Neukirchener Kinderbibel, Kap 66, : Apostelgeschichte 2

 

Lied GL 819

Unser Leben sei ein Fest
Jesu Geist in unserer Mitte
Jesu Werk in unseren Händen
Jesu Geist in unseren Werken
Unser Leben sei ein Fest
In dieser Stunde und jedem Tag

Unser Leben sei ein Fest
Jesu Hand auf unserem Leben
Jesu Licht auf unseren Wegen
Jesu Wort als Quell unsrer Freude
Unser Leben sei ein Fest
In dieser Stunde und jedem Tag

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wer zu dir gehört, ist dem Feuer deiner Liebe nahe. Wir bitten dich:

  • Entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. Entflamme uns, dass wir zu Zeichen deiner Liebe und Nähe werden.

Gib uns alle deinen Geist.

  • Lass alle, die zu dir gehören, Feuer fangen und durch deine Nähe warm und leuchtend werden, damit sie andere begeistern können.

Gib uns alle deinen Geist.

  • Erleuchte alle, die zu dir gehören und lass sie ganz fest zusammenhalten. Wärme, was erkaltet ist und führe zurück, was sich verirrt hat.

Gib uns alle deinen Geist.

  • Gib uns deinen feurigen Geist, damit wir füreinander und für die Welt da sein können, als leuchtende Beispiele deiner Liebe.

Gib uns alle deinen Geist.

Denn du, Herr, bist gekommen, um das Feuer deiner Liebe in unser aller Herzen auszugießen und der Welt die Freude und den Frieden zu schenken. Amen.

 

Vater unser im Himmel

Gott unser Vater, schenke uns allen deinen Geist. Gieße ihn über uns aus den Geist der Wahrheit und Liebe, den Geist der Einheit und Brüderlichkeit , den Geist der Freude und des Friedens, den Geist der Geduld und der Hoffnung. Lass uns durch ihn begeistern, andere anstecken, auch so zu leben, wie Jesus es uns allen deinen Geist. Amen.

Ausmalbild Pfingsten

Ausmalbild 2 Pfingsten


Zusammen Familie

Gerade erleben wir wegen der Corona-Epidemie seltsame Zeiten!

Manchmal macht uns das Angst. Dann wünschen wir uns etwas zum Mutmachen.

Manchmal ist uns langweilig. Dann suchen wir etwas zum Selbermachen.

Manchmal möchten wir gerne etwas zusammen mit anderen machen, auch wenn wir räumlich getrennt sind. Dann suchen wir etwas zum Mitmachen.

Unsere Seite www.zusammenfamilie.de möchte Euch unterstützen. Hier einige Anregungen zum Thema Pfingsten.
Bleib mutig und gesund in diesen Tagen!

Zu Christi Himmelfahrt

„Wie im Himmel, also auch auf Erden!“ (aus dem „Vater unser“)

oder:

„Die Himmelsfrage“

Jedes Jahr zu „Christi Himmelfahrt“ taucht sie auf: „Weißt du, wo der Himmel ist….“?

Besonders beeindruckt hat mich diese Frage allerdings letztes Jahr im Sommer, als meine Mutter 4 Tage vor ihrem Tod diese Frage gestellt hat. Sie wurde 95 Jahre alt, hat so vieles in ihrem langen Leben erlebt und durchgemacht. Sie war immer tief gläubig und katholisch. Ein Leben lang hat sie sich mit Gott und all den Fragen, die das mit sich bringt, beschäftigt. Darüber haben wir in den letzten Jahren oft gesprochen.

An diesem Tag, mitten im Sommer, waren wir in Düren auf der Annakirmes und in der Annakirche. Beides gehörte für sie schon immer zusammen. Auf dem Heimweg von der Kirche wollten wir noch mal auf die Kirmes, aufs Riesenrad und zum Reibekuchenessen. Da wurden wir unversehens auf der Straße von einem Pastor gestoppt, mit dem wir von der Familie her seit vielen Jahren befreundet sind. Er lud uns zu einem Kaffee ein in seine Wohnung. Dort angekommen kam meine Mutter ohne Umschweife zur Sache. Endlich hatte sie mal einen Priester vor sich, mit dem sie persönlich sprechen konnte.

„Was mich schon so lange beschäftigt: Wie ist das mit dem Himmel? Ich denke da schon lange drüber nach und wollt‘ das immer mal ´nen Pastor fragen.“ (Im Original natürlich im feinsten rheinischen Platt gesprochen!) Unser Freund musste schlucken, schaute mich an, und verstand dann wohl die Dringlichkeit der Frage. „Wir beten das immer so mit dem Himmel,“ legte meine Mutter nach, (ursprünglich wieder rheinischer Dialekt), „und ich glaube auch, dass mein Mann im Himmel ist. Aber, wie kann ich mir das vorstellen? Da sind ja nicht nur die, die heute sterben. Da sind ja alle Verstorbenen, auch von früher! Wo sind die alle? Wenn ich so abends allein bin, dann denk‘ ich darüber nach!“

Zum Glück flüchtete sich unser Freund nicht in lange theologische Ausführungen über den Himmel: „Wissen Sie, Frau Müller, das mit dem Himmel, das ist schwierig. Ich glaube, der Himmel muss in mir, in jedem von uns sein. Dann brauchen wir ihn anderswo nicht mehr zu suchen.“ (So oder so ähnlich hat er das formuliert.)

Damit gab sich meine Mutter zufrieden. Wir sind dann bald nach Hause. Und meine Mutter hat sich wenige Tage danach auch auf den Weg gemacht in ihren, in unseren Himmel. Dort finde ich sie immer, wenn ich sie brauche.

Und jetzt ist wieder Christi Himmelfahrt. Wo ist Jesus hin? Und wie geht das? Oder sollten wir besser fragen: Ist Jesus in Deinen Himmel aufgefahren? In Dein Herz, wo er seinen Platz neben seinem Vater im Himmel gefunden hat? Gott und Jesus in mir und ich mitten drin im Himmel, hier auf der Erde. In mir, in Dir, in allen!? Davon bin ich, sind wir wohl noch ein ganzes Stück entfernt. Das müssen wir, wie seine Freunde, erst noch verdauen, erfahren.

Aber, wie sehr könnte ich / könnten wir das gebrauchen, gerade jetzt. Dann wäre es ja nur eine Frage der Zeit, bis wir alle von seinem Geist ergriffen, angestachelt, angefeuert werden, unsere Welt, die Erde zu gestalten. „Wie im Himmel, also auch auf Erden!“ Himmlische Aussichten auf dem Weg aus der Corona-Krise. Es wäre so schön, wenn wir mit Jesus, mit Gott in unserem Herzen das Ganze gemeinsam angehen würden, damit wenigsten ein kleines Stück Himmel wahr werden kann. Nur ein wenig mehr Frieden und Freiheit und Bewahrung der Schöpfung würde so vielen Menschen den Himmel auf die Erde bringen. Da hat Jesus nicht zu viel versprochen.

 

Unser Kronzeuge (H.D. Hüsch, Das kleine Buch zwischen Himmel und Erde)

Herr und Gott, Jesus Christus
unser aller Hoffnung, Kronzeuge unserer Träume vom gerechten und schuldlosen Leben
der du uns unser Versagen nicht nachträgst,
sondern uns all unseren Hochmut vergibst
wir wünschen dir mit all unseren wunden Herzen eine gute Reise.
Sieh uns, die wir hier versammelt stehen 
und deine Auffahrt verfolgen.
Wir wissen nicht wann und nicht wo,
aber wenn du die Arme erhebst und gen Himmel fährst,
sieh uns noch einmal an, damit du uns nicht vergisst,
denn wir sind ohne dich verraten, verkauft und verloren.
Bleib uns gnädig und erbarme dich unser, erbarme dich.

 

Weitere schöne Gedanken und besonders Geschichten zu „Himmel und Erde“ finden Sie in den kleinen Büchern von H.D. Hüsch:

  • Das kleine Buch zwischen Himmel und Erde (tvd- Verlag 2003)
  • Das kleine Buch aus heiterem Himmel (tvd-Verlag 2004)

Und dann gibt es ja auch noch die schönen „Himmelslieder“:

  • Weißt du, wo der Himmel ist
  • Der Himmel geht über allen auf (altes Gl 042)
  • Wo Menschen sich vergessen (Gl 823)

Bernhard Müller

Ostern – und kein Ende

Ostern ist doch jetzt vorbei! Jesus ist auferstanden! Es ist doch alles gut! Oder?

Da ist ja aber noch dieser Thomas. Der hat Ostern verpasst. Der war nicht da, als Jesus sich hinter/trotz verschlossenen Türen seinen Jüngern gezeigt hat. Was ist mit dem los? Was ist mit all denen los, die wie Thomas das Unglaubliche nicht glauben können und wollen. Trotz aller Freundschaft mit den anderen, die es bezeugen, bleibt er dabei: Das glaube ich nicht!!!

Dem Thomas geht es wohl wie vielen von uns, wie vielen in all den Jahren seit Ostern. Auferstehung von den Toten, das ist doch vollkommen unwahrscheinlich. Das ist noch nie passiert und wird auch nie passieren. Das ist unlogisch, gegen jede Vernunft, unglaublich! Wie soll das gehen? Jesus und alles was er getan, gesagt hat, das ist schön und gut, aber tot und wieder lebendig – nein, nicht mit mir!

So fordert Thomas seine Freunde und auch Jesus heraus. Er braucht, er will eine Entscheidung, eine Sonderbehandlung. Jesus schenkt sie ihm. Er lässt Thomas sogar so nahe an sich heran wie keinen anderen. Thomas darf ihn berühren, seine Hände, seine Wunden. So wird er uns als ganz besonderer Zeuge der Auferstehung dargestellt. (Joh 20,19 – 29)

Thomas, ein Glück, dass es dich gibt! Ein Glück, für jeden von uns, dass du den Mund aufgemacht hast, das Unglaubliche nicht einfach hingenommen hast, nicht nur mitgelaufen bist. Ein Glück, dass du standhaft geblieben bist, nachgefragt, nachgehakt hast. Du eröffnest uns ungläubigen Gläubigen den Weg, den Weg mit Jesus, den Weg zu Gott. Du bist selbst diesen Weg weiter gegangen und hast unendlich viele Menschen auf den Weg gebracht.

(Auch wenn über diesen Weg nicht viel Konkretes bekannt ist, fast ausschließlich Legenden.) Thomas Weg führt ihn im Auftrag Jesu nach Osten und Süden. Im Gegensatz zu den anderen Jüngern, die es von Jerusalem aus Richtung Kleinasien, Griechenland und Rom zieht, verschwindet er im Osten. Syrien, Armenien, den heutigen Irak, Iran (Persien) und schließlich Indien entlang der Westküste bis zu den Provinzen am südlichen Zipfel (heute Kerala) sind seine Stationen. Hier stirbt er (wohl im Jahr 72 n. Chr.). Bis heute gibt davon eine große Grabeskirche Zeugnis. Vollkommen losgelöst und über Jahrhunderte ohne Kontakt zu anderen christlichen Kirchen leben seitdem dort die „Thomas-Christen“, eine Kirche, christliche Gemeinden mit ganz alten, ursprünglichen Riten. Basierend auf dem Zeugnis, der Botschaft des Thomas, haben in diesen Ländern Christen den Glauben an Jesus gelebt, sind seinem Weg gefolgt, haben ihn als Sohn Gottes verehrt, sind seine Gemeinschaft. „Communio in christo“, wie der Lateiner sagt.

Auch sie gehen den Weg mit Jesus, mal gläubig, mal eher ungläubig, mal fromm, mal mit Zweifel, immer auf der Suche nach Gott, nach dem, der mir das Leben geschenkt hat, nach dem, der meinem Leben einen Sinn gibt. Mit dem Ostertag beginnt dieser Weg der Suche ganz neu, wie beim Thomas. Ostern bleibt also. Ostern ist immer der Beginn meiner Suche nach dem guten, dem besseren Weg zu Gott, durch die Freundschaft mit Jesus in seiner Gemeinschaft.

 

Wieso geht mir jetzt das Stichwort „Erstkommunion“ durch den Kopf? Klar, eine Woche nach Ostern ist bei uns ja traditionell auch „Weißer Sonntag“ – Erstkommunion – großes Fest der Kinder, der Familien und der Pfarrgemeinden. Das fällt dieses Jahr leider aus. Hoffentlich für alle kann es bald nachgeholt werden. Denn Erstkommunion heißt ja nichts anderes wie eben mit Hilfe von Thomas und seinen Gemeinden beschrieben. Mit der Kommunion, – communio – Gemeinschaft – begeben die Kinder sich auf den Weg des Lebens mit Jesus, mit dessen Freunden zu Gott hin. Ihn suchen wir miteinander. Er soll uns auf dem Weg der Freundschaft durch Jesus begleiten. Und dieser Weg ist wirklich nicht einfach, wie jeder wohl weiß. Die Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen müssen gefunden werden. Ungläubiges Kopfschütteln, Zweifel und Hoffnungslosigkeit, Bitten und Beten, Verzweiflung, aber auch Glück und Liebe und Freundschaft weisen den Weg. Es wäre schön, wenn unsere Kommunionkinder auf ihrem Weg erfahren, dass Jesus sie in der Gemeinschaft von Freunden begleitet, wenn er Wegweiser und „Wegzehrung“ wird. Es wäre schön, wenn die Kinder auf ihrem Weg „communio“ „Weggemeinschaft“ im Glauben und auch im Unglauben erfahren, so wie dieser „ungläubige“ Thomas!

(BM 14.-16. April 2020)

Junge Kirche: Alpha und Omega – Anfang und Ende

Heute will ich zwei Freunde von Jesus begleiten (Lk 24,13-24, 28-31). Sie waren auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Jesus war gestorben, grausam gekreuzigt worden. Jetzt war er weg. Nicht mehr da.

Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, gesellte sich ein Wanderer zu ihnen. „Geht ihr nach Emmaus?“, fragte er.
„Ja, du kannst gerne mit uns zusammen dort hingehen“, antworteten sie.
„Das mache ich gerne.“ Nun waren sie zu dritt auf ihrem Weg. Der Wanderer fragte sie: „Was sind das für Dinge, über die ihr da redet?“
Da blieben die zwei Freunde traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kleopas – meinte traurig: „Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?“
Der Fremde fragte: „Was denn?“
„Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Und er war unser Freund. Aber er wurde verurteilt und ans Kreuz geschlagen. Wir hatten gehofft, dass er der Erlöser sei. Aber da haben wir uns wohl getäuscht. Heute ist schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, aber da war sein Leichnam weg. Sie erzählten, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.“ Traurig schüttelte Kleopas den Kopf.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Als der fremde Wanderer weitergehen wollte, luden sie ihn ein, zu bleiben.

Und dann geschah es, als er mit ihnen am Tisch saß.
Der Fremde nahm das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen.

„Das kann doch nicht …!“
„Wie kann das sein?!“

Plötzlich erkannten sie den Wanderer. Wer es wohl war?

 

Obwohl er die ganze Zeit mit ihnen gegangen war, erkannten sie ihn nicht. Den ganzen Weg war er an ihrer Seite. Er war da!

Ob das auch bei uns so ist?

Vielleicht geht Jesus auch den ganzen Weg mit uns. Ist da. Unser ganzes Leben lang. Den ganzen langen Weg.
Aber wir erkennen ihn einfach nicht. Gehen nur mit gesenktem Kopf stur den Weg entlang. Ohne Seitenblick, ohne inne zu halten.

Die Jünger erkennen Jesus erst, als er das Brot bricht. Sie erkennen ihn in einem seiner Zeichen. Einer seiner Spuren.

Ob das auch bei uns so ist?

Ich denke an meine bisherige Suche zurück. An all die Spuren, die ich bereits gefunden habe …

Die Ostertage neigen sich dem Ende zu. Langsam kehre ich in meinen Alltag zurück. Aber es hat sich etwas verändert.

In der Osternacht, da konnte ich es spüren: Er ist wirklich da! Es lohnt sich!

 

Noch eines möchte ich euch mit auf den Weg geben:

Erinnert ihr euch noch an das Mosaik auf dem Stein-Hügel in der Fußgängerzone?
Dort, wo ich meine Suche begonnen habe.
Eigentlich sind es nur viele kleine, einfache Steine. Aber zusammen ergeben sie ein Bild.
So wie eure Blume nun ein Teil der Wiese ist. Sie gehören zusammen. Ein Teil des großen Ganzen. Gemeinschaft. In Gott.

Das Mosaik – das erste Zeichen auf meiner Suche.
Die Blumenwiese – das letzte Zeichen auf meiner Suche.

Alpha und Omega. Anfang und Ende. Ein weiteres Zeichen?

 

Meine Suche nach Gott ist noch lange nicht zu Ende. Ich hoffe, auch ihr werdet immer wieder die kleinen und großen Spuren finden und ihm weiter nachspüren.

Ich bleibe zu erreichen per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de.

Vielen Dank für eure wunderbaren Ideen!

Ohne euch wäre ich nicht so weit gekommen!

Ostermontags-Emmaus-Gang

frei nach Lk 24, 13 – 35

Dann ist da ja auch noch der Ostermontag. Der gehört dazu, zum Osterfest. Den dürfen wir nicht vergessen mit dieser wundervollen, tausendfältigen „Emmaus-Geschichte“. Wenn der Evangelist Lukas den Weg nach Emmaus nicht damals schon erzählt hätte, sie könnte so oft das Leben von Christen darstellen. Und gerade heute, in diesem Jahr 2020, Ostern 2020 mit all dem Leid, den Ängsten, der Verwirrung, den Fragen dieser „Corona-Tage“ müsste sie aufgeschrieben werden.

Ich glaube, jedem von uns geht all das nahe, sehr nahe. Jeder hat die Entwicklungen, die Zahlen, die Verordnungen, den ganzen Schlamassel von Corona und seine Folgen zu verdauen. Und jeder ist mehr oder weniger damit allein gelassen. Alle Nachrichten, alle „Corona-Ticker“, und Talk-Show-Talks, Experten- und Wissenschaftsverlautbarungen bringen kaum Klarheit, machen noch verrückter, schaffen Zweifel, aber bringen keine Antworten oder Beruhigung.

So ist jeder unterwegs, allein, allein gelassen mit all dem, was einem so durch den Kopf geht, vielleicht, hoffentlich noch mit einem Freund/ einer Freundin, einem vertrauten Menschen. Auf diesem Weg wird gequatscht, diskutiert, erzählt, beruhigt und wieder nervös gemacht. „Zur Ruhe kommen“ ist anders.

In der gleichen Lage sind die beiden Jünger. Alles war ihnen zu viel geworden. Auch wollten sie sich nicht einschließen wie die anderen Freunde. Sie hatten das Gerede, die Angst, die Hoffnungslosigkeit und die Gerüchte satt. Ihr Entschluss: Ab nach Hause! Ende der Sendung! Weg von allem! Abstand!

Zu Hause könnte man ja weiter machen, wie früher. Daran wollten sie sich festhalten. Schließlich muss man doch einsehen, wenn man auf das falsche Pferd gesetzt hat!

Doch so ganz fertig waren sie mit ihrem Jesus-Abenteuer wohl noch nicht. Da gab es schon noch einiges nach zu karten. Ihr Weg nach Haus, nach Emmaus, war eine einzige Erinnerung, vielleicht sogar Abrechnung mit dem, was passiert ist.

Wer kann all das Corona-Gerede noch hören? Am liebsten würde doch jeder von uns gerne sagen: „Genug!“ „Es reicht!“ „Schluss damit!“ Und noch lieber wäre es uns, wenn es jetzt endlich weiter geht, voran, alles zurück auf Normalität, die jeder gewohnt ist. Alles soll wieder so sein, wie es war, wie jeder es kennt. Auch wenn nicht alles Gold war, was da glänzte noch vor ein paar Wochen, – eigentlich lag und liegt ja schon ´ne ganze Menge im Argen, wie wir jetzt merken, – aber es war doch gut. Wir haben bis heute doch so viel. Wir konnten doch alles Mögliche! Die ganze Welt stand uns offen. Und jetzt? Wann geht es weiter? Wo geht’s hin? Wer kann was sagen? Wer hilft? Wer sagt mir was, wo, wie, wann …….. ??????

Da kommt dieser Fremde schon recht. Der hat was drauf! Kann vieles erklären! Aufklären! Er spricht so interessant, so mit Kraft, dass man ihm immer weiter zuhören kann. Und langsam ändert sich die Stimmung. Die beiden Wanderer können nicht genug von ihm erfahren. Sie hören auf ihn. Sie laden ihn ein. Und das Wunder nimmt seinen Lauf!!

Sie öffnen dem Fremden ihre Tür. Er öffnet ihnen die Augen und ihre Herzen. Das gemeinsame Mahl führt sie endgültig zurück ins Leben, zurück auf ihren Weg, den sie mit ihrem Freund Jesus eingeschlagen hatten. Für ihn brennt immer noch ihr Herz. So kann er zu ihnen zurückkehren. Und sie können zurückkehren zu ihren Freunden mit der frohen Botschaft: „Wir haben den Herrn gesehen!“ Wir haben mit ihm gesprochen, gegessen. „Er ist nicht tot! Er lebt!“ In diesem Augenblick beginnt sie, die Geschichte, der Weg der Christen. Bis heute wird er gegangen, hält an, weil so viele mit brennenden Herzen unterwegs sind, mal in die eine und mal in die andere Richtung.

Dieses Wunder, das uns alle wieder ins Leben hinein führt, das brauchen wir auch heute, genau in diesen Tagen von Ostern 2020, jeder Einzelne, unsere gesamte Gesellschaft, die Menschen in so vielen Ländern. Zurück in eine Normalität, die keine Rücksicht auf Verluste genommen hat, wird keine Option sein. Das spürt jeder. Eigentlich weiß das jeder.

Genauso „eigentlich“ kennen wir alle die Alternative zu dem „alten“, so destruktiven Leben, dem Weg, der sich in diesen Tagen als so fatal erweist. Unser aller neuer Weg muss ein Weg von Freundschaft und Frieden, von wahrhafter, wirklicher Freiheit und Gerechtigkeit sein, für jeden und für alle, ein Miteinander in allem, was wir sind, können und haben. Dafür sollte, müsste unser Herz brennen. Und das ist nichts anderes wie der Weg der Emmaus-Jünger, der Weg des Wunders der Auferstehung aus aller Not und Bedrängnis. So schaffen wir das als Freunde und Freundinnen, genauso! So ist Jesus bei uns, sehr lebendig!     

(BM 09.04.2020)

Junge Kirche: Ein Teil des großen Ganzen

Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist (Mk 13, 33).

Über Nacht wurde die Einöde zur blühenden Wiese. Wie konnte das passieren?

Es ist ein Geheimnis. Das Ostergeheimnis.

Aus Tod wird Leben.

 

Habt ihr eure Blume entdeckt?

Eure Blume ist jetzt Teil der Wiese.

Ein Teil des großen Ganzen.

 

Ich verweile noch ein bisschen hier in der summenden Vielfalt. Und spüre dem nach, was geschehen ist. Versuche es zu greifen. Ich blicke zum Kreuz hoch und denke: „Wenn ich mich umschaue und sehe, wie aus dem toten Stein die blühende Wiese wurde, dann kann es nicht anders sein: Du bist wirklich auferstanden!“

Junge Kirche: Heute steht alles still

Auch heute könnt ihr mir noch eine Blume schicken!
Gemeinsam gegen Trostlosigkeit!

Per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de.

 

Heute ist der Tag „dazwischen“.

Morgen ist Ostern. Heute ist … ?

Eben der Tag „dazwischen“.

 

Heute steht alles still. Jesus ist tot. Die Welt hält den Atem an.

Was passiert jetzt?

Kann dies ein Neuanfang sein?

 

Bald wird alles ein Ende haben. – Und dann beginnen wir wieder von vorn.

Genauso wie vorher? Die einen sagen: Ja, jetzt kann ich wieder weiter machen. Termine, Termine, Termine. Weiter machen. In Null Komma Nichts ist der Kalender wieder voll. Klar, das ist schön, man kann wieder Freunde treffen, man kann wieder zum Sport, ins Restaurant … alles geht wieder. Damit ist alles wieder wie vorher.

Bald wird alles ein Ende haben. – Und dann beginnen wir wieder von vorn.

Die einen sagen: Genau so wie vorher!

Ich frage: Vielleicht anders?

Vielleicht mit tiefer Gelassenheit. Vielleicht mit diesem Gefühl der Entschleunigung. Mit einer inneren Ruhe.

Angekommen. Bei mir selbst.

 

Ich lausche mit gespitzten Ohren. Ich sehe mit offenen Augen. Ich fühle die Welt um mich herum. Ich bin weiter auf der Suche.

Dann spüre ich auch das, was eigentlich immer schon da war. Dann sehe ich seine Spuren auf unseren Menschenstraßen. Dann bin ich ganz nah bei dem, der gestorben ist.

Für die Menschheit. Das heißt: Auch für mich.

(Danke an denjenigen, der mir dieses Foto geschickt hat!)

 

Geopfert für die Menschheit.

Damit ich es erleben darf. Damit ich sehe: Es ist nicht vorbei.

Es ist nicht zu Ende. Kann es ein Neuanfang sein?

 

Die Welt steht still.

Ich warte.

Ich suche.

Ich bin da. Du auch?

Osterwunsch: „Der Friede sei mit Euch!“

„Siehe, der König kommt zu Dir, er ist friedfertig.“ (Mt 21, 5) So habe ich diese Bibelstelle heute Morgen bei einer Fernsehübertragung gehört. Das ist eine Prophetie aus dem Alten Testament, die Matthäus auf Jesus bezieht. Dieser friedfertige König wird an diesem Tag, der heute unser Palmsonntag ist, von seinen Jüngern und vielen anderen Pilgern bei seiner Ankunft in Jerusalem gefeiert, bejubelt wie der große Star, die Hoffnung, wie der allseits erwartete Messias. Eine Woche später tritt der friedfertige König bei / durch die verschlossenen, verrammelten Türen in den Kreis seiner verängstigten Jünger und spricht ihnen seine ersten Worte zu: „Der Friede sei mit euch!“

In den Tagen, die zwischen diesen beiden Sonntagen des Friedens liegen, hat der friedfertige König seine Friedfertigkeit bitter büßen müssen, dafür mit seinem Leben bezahlt. Seinem Königreich des Friedens, dass auf Friedfertigkeit und Sanftmut, auf Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit aufgebaut sein will, geht es nicht um Kampf und Eroberung mit einer waffenstarrenden Streitmacht. Jesus weiß, wenn er der „Messias“ sein soll, dann geht das nicht über Krieg und gewalttätige Auseinandersetzung. Obwohl das für uns normale Menschen kaum nachvollziehbar, kaum zu verstehen ist, hält Jesus seine Friedfertigkeit bis zum Tod durch, bis ins Grab. Es hat den Anschein: Die Gewalt, die Aggressivität, der Krieg hat das letzte Wort, ist stärker als alles andere auf der Welt.

Dass das nicht so ist, zeigt sich uns in diesen Wochen in großer Eindringlichkeit. Es ist nicht der Krieg, die in allen Ländern so ungeheuerlich aufgebaute Kriegsmaschinerie, all die Verteidigungs- und Angriffswaffen, die uns in die Knie zwingen, die allen Menschen Angst und Sorge bereiten, und in unseren Häuser festhält. Es ist ein kleines, winziges Etwas, ein Virus. Ohne Macht, ohne Gewalt zeigt es der ganzen Menschheit die Grenzen auf. Dazu ist kein Krieg, keine Gewalt notwendig. Mit nichts von all dem, was uns Menschen an Vernunft und Wissenschaft auszeichnet, können wir es wieder loswerden. Viele, sehr viele werden durch das Virus zu Tode kommen.

Da bleibt für uns nur übrig, an sie zu denken, für sie zu beten, zu bitten, denn so viele müssen diesen letzten Weg allein gehen, ohne unsere liebevolle Begleitung. Der friedfertige, der sanftmütige König wird für sie da sein. Durch die verschlossenen Türen, in die abgeriegelten Häuser und Heime, in unsere aufgeschreckten Seelen tritt Jesus am Ostermorgen, dem Tag der Auferstehung, und sagt ganz einfach: „Der Friede sei mit euch!“

Mit diesen Worten meldet er sich zurück, unser König. Mit diesen Worten wird er endgültig für uns zum friedfertigen König. So schenkt er uns sein Programm: Frieden! Friedfertigkeit! Sanftmut! Ehrlich gesagt: Was bleibt uns eigentlich anders übrig? Wie können wir zur Zeit z.B. mit dem Virus sonst fertig werden? Alle martialischen Ausdrücke vieler Politiker helfen in keiner Weise. Den „Krieg“, den Kampf“ mit allen Mitteln können wir gar nicht gewinnen. Seit ewigen Zeiten gibt es Seuchen, Gefahren durch die kleinsten, unscheinbarsten Wesen der Erde. Immer wieder und immer weiter sind sie eine Gefahr. Dieser können wir nur begegnen, wenn wir ohne Angst sind, wenn wir die Kraft, die Kreativität nutzen, die uns Menschen geschenkt ist. Da ist kein Krieg zu führen mit unsinniger Zerstörung und Gewalt, – dadurch wurde dem Virus schon genug Vorarbeit geleistet. Wir werden bestehen durch besonnenes, sanftmütiges, angstfreies Handeln, das jedem von uns den Wert des Lebens erhält und bis in den Tod ermöglicht.

Denn auch der Tod ist ja nicht unser Feind. Leben und Tod, Tod und Leben sind das Geschenk, das jeder von uns erhalten hat. Die Zeit dazwischen können wir nutzen, für uns, für den anderen, für die ganze Menschheit, für die ganze Welt. Gebraucht wird nur eines: Frieden!

Dazu fordert uns Jesus, der friedfertige König eindringlich auf. In diesem Sinne sein österlicher Gruß an euch, an uns alle:

„Der Friede sei mit Euch!“

und: „Gehet hin und bringt/schenkt Frieden!“

(BM So. 05.04.2020)