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Junge Kirche: “Frühling lässt sein blaues Band”

Ist es nicht wunderbar, wie die Natur wieder zu wachsen beginnt? Immer wieder neu zu leben beginnt.

Die Natur – Gottes Schöpfung. Es ist doch oft so, dass ein Werk etwas von seinem Urheber, von seinem Schöpfer „mitbekommt” und seinen eigenen „Touch” hat. Hat dann nicht auch die Natur einen „Touch“ von Gott?

Viele von euch finden hier jede Menge seiner Spuren.

„Haben wir den Vogelgesang auch vor Corona so deutlich wahrgenommen? Kann man Gottes Schöpfung nun auch besser hören? Weniger Gespräche, weniger Autolärm, keine Flugzeuge, den anderen Geräuschen einmal Raum lassen! … Muss ja nicht für immer sein!“

Nein, für immer sollte es nicht sein. Denn „social distancing“ ist sicher kein dauerhafter Zustand. Aber wenn wir dann wieder unseren „Normalzustand“ haben, dann sollten wir nicht vergessen, was wir alle jetzt gerade so viel intensiver wahrnehmen.

Das Kleine und Unscheinbare.
„Seit heute morgen wohnt eine Wildbiene mit auf meinem Balkon. Ein kleines Loch in der Wand wurde zu ihrem Zuhause. Und während ich entspannt in der Sonne sitze und ein gutes Buch verschlinge, ist die Biene tüchtig und fliegt rein und raus. So bin ich nicht alleine und habe nun eine kurzfristige Mitbewohnerin.“

Das Zeichen des Bundes mit Gott.
„Häufig sieht man jetzt einen gemalten Regenbogen in den Fenstern oder auf einem Betttuch vor dem Haus.“
„Als ich die ganzen Regenbögen auf den Fenstern oder mit Kreide auf dem Boden gemalt gesehen habe, habe ich gespürt, dass man nicht alleine ist. Auch wenn man keine Freunde treffen kann und es fast schon so scheint, als wäre man von der Welt ganz schön abgeschnitten. Solche Aktionen bringen einem besonders in diesen Zeiten ein Lächeln aufs Gesicht!“

Das Zeichen der Liebe.
„Beim Spazierengehen im Feld habe ich dieses Herz am Zaun hängend gefunden. Vielleicht ist es auch ein Zeichen von Gott. Unser Herz soll zu uns sprechen.“

Mir sind auch die vielen Kreuze am Wegesrand aufgefallen.
Ein Denkmal. Ein Wegekreuz. Eine Kapelle.
Das Kreuz ist ein ganz besonderes Symbol, gerade jetzt in der Karwoche.
Ein Kreuz am Straßenrand. Kerzen und Blumen davor.
Das bedrückt mich immer, denn hier ist jemand gestorben. Das Kreuz bedeutet Tod.

Ein Gedanke, der mich wie aus dem Nichts anspringt und inmitten all der sprießenden Triebe und Knospen sehr nachdenklich macht.
Wie kann das zusammen passen? Gibt Gott mir hierzu eine Antwort?

Das ist etwas, für das ich noch Zeit brauche. Vielleicht werde ich es irgendwann einmal verstehen.
Es ist ein wichtiger Grund, warum man immer weiter suchen sollte. Nie aufzuhören, nach Gott zu suchen! Egal wie weit weg er zu sein scheint. Das hat auch jemanden von euch beschäftigt und mir dazu Folgendes geschrieben:

„Siehst du auch die Menschen beim Einkauf? Eine Verkäuferin rief laut: ‚Jetzt alle Kunden auf die linke Seite!‘ Hektisch springt Jung und Alt in Nanosekunden zur Seite. Wir gehorchen. Es geht um unsere Gesundheit. Jeder hat Verständnis. Wir bleiben auf Distanz. Springen wir auch sofort, wenn Gott etwas von uns möchte? Kann man das auch so gut sehen, wie den deutlichen Abstand zwischen den Menschen? Zwei Meter können wir begreifen … doch wie weit empfinden wir oft den Abstand zwischen uns und Gott?“

Eines, was mir hierzu spontan einfällt, ist das:

Gott ist nicht so schwierig, wie ich gerade meine. Er ist auch nicht so weit weg, wie ich meine.
Er will verstanden werden. Und er will da sein.
Er will gefunden werden. Und wenn ich gerade schwierige Fragen stelle, dann seid ihr es, die einfache Antworten geben könnt. Eure Ideen bringen mich auf Wege, die ich vorher nie eingeschlagen hätte. So komme ich weiter. Und wir alle kommen weiter.

Ich habe der Welt einen Tag lang zugehört, gestern habe ich sie mit offenen Augen betrachtet. Heute will ich sie fühlen. Ganz und gar und vollkommen.
Womit fühle ich? Was fühle ich?

 

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

Friedensgebet – Kyrie eleison

      Kyrie

„Kyrieeleison .. kyrieeleison kyriee…..le..i..sooon“

Mit dem „Kyrie eléison“ der Gemeinschaft Sant Egidio, seien alle besonders gegrüßt, die dieses Lied seit vielen Jahren singen, mitsingen. Wir, das sind die „Friedensbeter“ vom oekumenischen Friedensgebet in Kaldenkirchen, fahren seit über 20 Jahren jeden Dienstag in der Karwoche nach Aachen zu Dom, – auch mit einer Einkehr vorher oder nachher in einem Cafè oder Restaurant. Dort im Dom findet ebenso viele Jahre an diesem Dienstag-Abend das „Gebet zum Gedenken an die Glaubenszeugen unserer Tage“ statt. Wir nennen es kürzer: „Gebet für die Märtyrer unserer Zeit“. Die Gemeinschaft Sant Egidio lädt alle dazu ein.

Oft mehr als eine Stunde lang wird der Kyrie-Ruf gesungen, für jeden einzelnen Menschen, der im vergangenen Jahr für seinen Glauben an Gott, für seine Freundschaft mit Jesus, für seine Freundschaft und Treue zu den armen und notleidenden Menschen sein Leben eingesetzt hat. Sie wurden oft auf grausamste Weise ermordet. Die Gemeinschaft Sant Egidio sammelt das Zeugnis dieser Männer und Frauen aus allen christlichen Konfessionen.                

Auch an die vielen Millionen Opfer der menschenfeindlichen Ideologien des 20. Jahrhunderts wird gedacht, Opfer der nationalsozialistischen und faschistischen Regime Deutschlands, Spaniens und vieler anderer Länder, Opfer der kommunistischen Machtsysteme in Russland, dem Ostblock und China, Opfer der menschenverachtenden Mafiastrukturen in Italien und Südamerika.

Für jeden und alle wird an der Marienstatue im Oktogon des Doms eine Kerze angezündet. Jedes Mal erklingt das „Kyrie eléison“. Christen aus den evangelischen, katholischen und orthodoxen Gemeinden nehmen an diesem Gebet teil. Wir beten gemeinsam für alle Opfer. Wir beten auch für alle christlichen Gemeinden, die in so vielen Ländern immer stärker verfolgt und angegriffen werden. So gehört das Gebet für die Märtyrer für uns zur Karwoche, in der wir jedes Jahr daran erinnert werden, wie Jesus der Gewalt der Mächtigen und der Masse ausgeliefert wurde, seinem Vater, seiner Botschaft und uns allen treu blieb. Verlassen von allen Freunden ging er in den sicheren Tod. An das Leiden von Jesus und aller, die sich heute für seine Botschaft einsetzen und getötet werden, wollen wir uns auch heute erinnern, auch wenn wir uns nicht nach Aachen auf den Weg machen können.

Auch das oekumenische Friedensgebet, das wir seit dem 2. Balkankrieg vor über 20 Jahren Woche für Woche durchführen, kann zur Zeit nicht stattfinden. Es ist jeden Dienstag-Abend Treffpunkt von 12 bis 15 Betern (manchmal auch 20 und mehr), die treu und im Vertrauen auf Gottes Hilfe für den Frieden auf der Welt, Frieden zwischen den Konfessionen und Religionen, Frieden mit Natur und Umwelt und den Frieden in uns selbst beten. Wir vermissen diesen kurzen Gottesdienst um 19.00 Uhr in der evangelischen Kirche alle sehr.

Insbesondere sind die von uns betroffen, die schon ein „gesegnetes“ Alter erreicht haben und sich immer noch wie vor 20 Jahren unserem Friedensdienst verpflichtet fühlen. Das Gebet ist fester Bestandteil unserer Woche. Wir alle freuen uns auf das Treffen, auf das Beten, auf das Singen, auf die Gedanken, die von einem von uns zusammengetragen werden, auf das Reden miteinander, auch darauf, im Anschluss daran, noch gemeinsam am Kirchendreieck einzukehren. Jetzt können wir uns nicht treffen. Alle sitzen zu Hause fest. Über diese Worte und das „Kyrie“ sind wir aber verbunden.

Das ist wichtig in diesen Tagen, in denen jeder spürt, wie zerbrechlich unsere gesellschaftlichen Konventionen, unsere globalisierte Welt ist. Vieles, was über so viele Jahrzehnte in Frieden gewachsen ist, uns geschenkt wurde, löst sich unversehens auf. Wie wertvoll ist für uns gerade jetzt der Friede untereinander und mit allen Gruppen unserer Gesellschaft. Wie sehr brauchen wir den Frieden, um die Krise zu überwinden, neue Wege miteinander und zueinander zu finden.

Gerade jetzt denken und beten wir insbesondere für die Menschen in den zahllosen Kriegsgebieten und Flüchtlingslagern. Wegen der Pandemie treten ihre lebensbedrohlichen Probleme in den Hintergrund. Dabei sind sie nicht nur ihrer sowieso menschenverachtenden Lebenslage ausgeliefert, jetzt zusätzlich noch dieser Gefahr der Virusinfektion, einer zusätzlichen unmenschlichen Isolation.

Singen wir auch deshalb das „Kyrie eléison“ miteinander als Bitte an Gott, den Vater des Erbarmens, und an Jesus, der uns den Weg des Friedens und der Barmherzigkeit gelehrt hat. Nach diesen schwierigen Zeiten für uns, wenn wir hoffentlich einen neuen Weg in eine geänderte Normalität suchen und finden, freuen wir uns darauf, uns mit allen zum Friedensgebet am Dienstagabend wieder zu treffen. Vielleicht können wir uns ja auch auf sie/ auf dich freuen, denn neue Friedensbeter sind sehr und herzlich willkommen. Und der Einsatz für jede Form von Frieden ist „Lebens-notwendig“ für uns und die ganze Welt.

Ein Hinweis zum Schluss: Am Dienstag in der Karwoche, 07. März 2020, wird am Abend das Gebet für die Märtyrer der Gemeinschaft Sant Egidio stattfinden. Aus der Basilika Santa Maria di Trastevere in Rom wird sicherlich wie jeden Abend das Gebet über www.santegidio.de oder den You Tube Kanal der Gemeinschaft ab 20.00 Uhr übertragen, auch mit Übersetzung ins Deutsche. Die alte Basilika Santa Maria in Trastevere kennt der ein oder andere sicherlich von einer Romreise.

„Kyrieeleison .. kyrieeleison kyriee…..le..i..sooon“

Junge Kirche: Aufmerksamkeit dem Kleinen und Unscheinbaren

Gestern habe ich den ersten richtigen Frühlingstag ganz dem Hören gewidmet. Meine Ohren klingeln noch immer – im wahrsten Sinne des Wortes. Mit jeder weiteren Stunde begleiteten mich die Glocken der Kirche, die die Zeit angesagt haben.

Und dann plötzlich – es war exakt 18:30 Uhr – läuteten sie eine ganze Zeit lang … auch heute werden die Glocken wieder um 18:30 Uhr läuten. Nehmt euch die Zeit und lauscht auf den Klang. Wenn alle lauschen, dann hat das etwas Verbindendes. Kann es sein, dass ich in dem Glockenläuten eine Spur von Gott gefunden habe?

Ich habe gestern auch den Wind gehört. Es raschelten die trockenen Blätter aus dem vergangenen Herbst. So als würde dort jemand Unsichtbares entlang gehen …

Einige von euch haben mir berichtet, dass man nun Geräusche hört, die man sonst nicht wahrnimmt. (Ich erlaube mir an dieser Stelle ein paar Zitate – natürlich anonym! Bessere Worte hätte ich nicht finden können …)

Das Zwitschern der Vögel.
„Viele Vögel sind aus dem Süden zurückgekehrt, leben jetzt wieder hier – mitten unter uns und erfreuen uns mit ihrem Gesang. Wie viele verschiedene Höhen und Tiefen die Stimmen doch haben – manche laut, manche ganz leise und nur in der Ferne zu hören.“

Musik aus einem Fenster.
„Es ist freudige Musik, ein bisschen Bass ist dabei. Ich überlege, wie es den Leuten wohl geht, die die Musik gerade hören. Ob sie sie zum Aufheitern brauchen, ob sie mit ihren Kindern wie wild durchs Wohnzimmer tanzen oder einfach da sitzen und die Sonne genießen?“

Den Wind in den Bäumen.
„Ich spüre die warme Luft, die ankündigt, dass es wieder Frühjahr wird. Ein schöner Tag!“

Ihr werdet merken, dass das alles Dinge sind, die eigentlich immer da sind. Aber doch hört man sie so oft nicht.
Ob es so auch mit Gott ist?

Wer aufmerksamer ist, der bekommt auch mehr mit von seiner Umwelt. So höre ich vielleicht auch Gott, wenn er da ist und ich ihn nur unterbewusst ausblende. Weil ich gerade nicht die Zeit habe, einfach mal zuzuhören. Nehmt euch selbst doch einmal zurück und schenkt dem Aufmerksamkeit, was klein und unscheinbar ist und trotzdem eine Daseinsberechtigung hat.

Im aufmerksamen Hören habe ich vielleicht schon mehr Spuren Gottes entdeckt als ich ahne …

Jemand von euch hat mir vorgeschlagen, dass es ja genauso auch mit den Augen klappen könnte! Da gibt es Zeichen in den Fenstern und auf den Bürgersteigen, die uns zeigen, dass wir nicht alleine sind.
Habt ihr auch schon solche Zeichen gesehen? Welche?

Mit offenen Augen durch die Welt gehen – das soll heute mein Ziel sein.
Was werde ich entdecken?

 

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

 

P.S.:

Noch etwas, auf das ich gestern aufmerksam gemacht wurde: Ist euch schon mal aufgefallen, dass die flache Seite des Stein-Hügels vor dem Eiscafé aus vielen kleinen Steinchen besteht, die ein schönes Mosaik bilden?
Eigentlich sind es nur viele kleine, einfache Steine. Aber zusammen ergeben sie ein Bild. Sie gehören zusammen.
Eine weitere Spur von Gott?

„Vielleicht ist das auch ein Bild für Gott, denn er hat uns geschaffen und zu einer Gemeinschaft zusammengefügt.“

Schaut es euch auf dem Foto an. Und wenn ihr demnächst daran vorbeikommt, dann denkt ihr daran.

Kennst du das alte Lied?

Noch ist ja „Fastenzeit“, deshalb ist diese Frage erlaubt:

„Kennst Du das alte Lied“?        (Nr. 778 Gl)

Kennst du das alte Lied? Bestimmt, denn man singt es seit langer Zeit! Und besonders unsere (Schul-)Kinder singen es gerne. Seit heute Morgen geht es mir nicht aus dem Kopf, denn das Lied singt „von Liebe, Freud und Leid und von der Ewigkeit“.

Was mir dabei nicht aus dem Kopf geht, ist der Gedanke, die Frage: Wieso mögen unsere Kinder das Lied so gerne? Es ist überhaupt nicht lustig, was sie da von Freud und Leid und von dem „Kreuz in jedem Land“ singen. Ein zweites Lied kommt dazu: „Mit der Erde kannst du spielen, …….., einmal ziehst du wieder aus. Eine Hand voll Erde, schau sie dir an…… Denke, daran!“ In jedem Schulgottesdienst, in jeder Kontaktstunde in der Schule würden die Kinder diese beiden Lieder singen. Was ist an diesen Liedern mit durchaus nachdenklichem Inhalt so interessant?                                                               

Oder geht es den Kindern dabei eher um das Singen der Melodien, der Töne. Es scheint, dass die Molltöne, die in den Liedern vorherrschen, die Kinder ansprechen. Als musikalischer Laie kann ich nicht viel dazu sagen, ich stelle nur fest, dass die Kinder von der Stimmung der Lieder sehr ergriffen sind. Sie singen sie laut, oft begeistert, aber ernsthaft. Da braucht man zu den Inhalten gar nicht viel zu sagen. Auch ohne dass man sie kennt, sind sie in der Luft, erklingen in den Tönen. Sie sind hörbar, spürbar. Etwas Geheimnisvolles, etwas Unerklärbares, aber sehr Wichtiges wird gesungen, besungen, erzählt. Mit dem Gesang sind wir auf dem Weg, unterwegs, zwischen dem, was Menschen seit ewigen Zeiten erfahren, daraus lernen und immer besser verstehen, und dieser unergründlichen Dimension, die Liebe, Freud und Leid, Freundschaft und Hass, Tod und Leben ausmacht.                                                                         

Sie führt uns dazu, über alles Mögliche nachzudenken, besonders die Geheimnisse zu bedenken, die wir nicht, noch nicht, vielleicht nie ergründen und begreifen können. Genau diese Mysterien sind anziehend, sie sind interessant, attraktiv, machen uns neugierig. Sie schwingen in den Tönen und Melodien jeder Musik, ansprechend doch unlösbar, immer unerreichbar.

Das ist der Weg, auf dem jeder für sich, wir miteinander unterwegs sind. Dass wir uns dabei an die Hand nehmen können, ist angesichts der Herausforderungen, der Ängste und der Einsamkeit überlebenswichtig. Wenn wir das zur Zeit nicht können, dürfen, dann nehmen wir eben die Hand, die uns allen aus dieser geheimnisvollen Dimension von Liebe, Freud und Leid entgegen gehalten wird. Sie reicht weit über unsere Erde hinaus, auch über die Hand voll Erde, die wir in unseren Händen halten. Ja, die Musik, die Melodien, die Töne führen uns zu dem, dem Unerreichbaren, der die Worte gesagt hat: „Es werde!“ An den unerfindlichen Anfang, den diese Worte ausmachen, auch an den Anfang eines jeden von uns.    

Und alles Menschliche klingt mit, alles, wonach sich fragen lässt, alles, was wir tun, können oder lassen müssten, die Wege, die zu finden und einzuschlagen sind. „Schau sie dir an“! „Denke daran!“ Und sing es mit, das alte Lied von Liebe Freud und Leid, das Lied, das die Kinder so sehr mögen.        

(BM 03.04.2020)                 

Junge Kirche: Ein denkwürdiger Palmsonntag

Gestern habe ich mich auf den Weg gemacht. Es war ein wunderschöner, sonniger Tag. Auch heute verspricht ein solcher Tag zu werden.

Da lässt es sich in der Fußgängerzone gut aushalten. Auch wenn hier fast gar nichts los ist. Aber das ist für mich Grund genug, noch ein bisschen hier zu bleiben …

Gestern war ja doch ganz schön anstrengend. So viele neue Gedanken in meinem Kopf. Dinge, über die ich so noch nie richtig intensiv nachgedacht habe.

Jemand von euch hat mir gestern geschrieben, dass es heute ein sehr denkwürdiger Palmsonntag werden wird. Wie er das wohl gemeint hat?
Was meint ihr dazu?

 

Weil es so viele schwierige Fragen gibt, und das Antworten nicht leicht fällt, habe ich mir Folgendes überlegt:

Ich will es einfach halten. Das bringt mich Stück für Stück an mein Ziel. Das alles zu begreifen – gerade jetzt in der Karwoche – ist sehr schwierig.

Ich kann es ja selbst kaum. Daher will ich diesen denkwürdigen Palmsonntag hier in der Fußgängerzone verbringen. Alle Geschäfte haben geschlossen und die Straßen sind menschenleer. Es ist so still ohne den alltäglichen Trubel.

Ich klettere auf einen der Stein-Hügel, setze mich hin und atme tief aus. Versuche, an rein gar nichts zu denken. Mal den Kopf leer bekommen. Ich schließe die Augen. Lasse die Sonne auf mein Gesicht scheinen. Und lausche in die leise Welt.

Kopf frei kriegen. Nur auf das konzentrieren, was ich höre. Alle anderen Sinne ausblenden.

Das ist es, was ich jetzt brauche.
Was höre ich?

Was höre ich? – Stellt euch vor, ihr würdet hier sitzen so wie ich. In der Fußgängerzone. In irgendeiner Fußgängerzone.
Was hört ihr?

Jetzt, wo die Welt leiser geworden ist.
Was hört ihr hier mehr als sonst?

 

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

 

Teilt eure Gedanken mit mir! Ich behalte sie für mich, wenn ihr nicht wollt, dass sie jemand anderes liest. Ich verrate auch nicht eure Namen – ich habe ja selbst keinen!

Ich nehme mir heute die Zeit – und sitze und lausche und warte …

Junge Kirche: Ich bin auf der Suche – und brauche eure Hilfe!

Heute ist Samstag.
Heute beginne ich meine Suche nach Gott.

Warum gerade heute?
Warum nicht – sage ich. Es ist immer der richtige Augenblick, um nach Gott zu fragen. Erst Recht in diesen Zeiten.

Deshalb ein wichtiger Hinweis:
Meine Suche findet ausschließlich online statt. Ich möchte, dass ihr zuhause bleibt und euch in Gedanken mit mir auf den Weg macht – es ist niemandem geholfen, wenn wir uns nicht an die Regeln halten!

Heute beginne ich meine Suche nach Gott. Wie fange ich an? Wo fange ich an?

Ich habe mich mal so vorbereitet, als würde ich einen kleinen Ausflug machen: festes Schuhwerk, Regenjacke, Sonnenbrille, Rucksack.
In meinem Rucksack: Proviant für unterwegs, etwas Geld, meine Kamera.

Ich befinde mich gerade hier:

Die Stadt ist menschenleer und alle sind zuhause. Ganz untypisch für einen Samstag. Ein seltsames Gefühl. Das habt ihr bestimmt in den letzten Wochen auch selbst erlebt. 
Was hat das mit euch gemacht? Wie habt ihr euch gefühlt dabei?
Teilt mir eure Gedanken mit – es tut gut, wenn man sich austauscht und nicht ganz alleine ist.

Wie fange ich meine Suche nach Gott am besten an? Ich lasse meinen Blick schweifen und wandere durch die verlassenen Straßen.

Ein bisschen ratlos bin ich ja schon. Es ist so schwer, etwas zu finden, wenn man nicht weiß, wie man es angehen soll. Wie kann ich etwas finden, wenn ich gar nicht weiß, wie es aussieht? Nur eine grobe Ahnung und eine vage Vermutung, wo es sein könnte?
Habt ihr das schon mal erlebt?
Ihr könnt auch diese Erlebnisse mit mir teilen. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ich das dann auch weitergeben darf und an wen.

Was meine Suche angeht – da bin ich auf eure Hilfe angewiesen.

Wo kann ich nach Gott suchen? Teilt mir eure Ideen mit und ich plane meinen weiteren Weg.

Was brauche ich dafür? In meinem Rucksack ist noch Platz für Ideen.

 

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

 

Erzählt auch euren Freunden, Verwandten und Bekannten von mir. Je mehr mir auf meiner Suche helfen, desto ertragreicher wird sie sein! Macht mit und meldet euch bei mir!

Noch einmal: Ihr entscheidet selbst, was ihr mir mitteilen wollt und an wen ich es weitergeben darf. Nur bitte bleibt zuhause! Ich bin unterwegs für euch und ihr könnt mit meinen Augen sehen – und meine Hände und Füße sein.

Ich freue mich auf eure Ideen!

Junge Kirche: Gott, wo bist du? – tägliche Spurensuche

„Wir haben Gottes Spuren festgestellt, auf unser’n Menschenstraßen.“

Gottes Spuren? In unserer Welt?

Geht das überhaupt? Gott ist doch da oben – im Himmel. Aber manchmal kommt er auch. Nach unten. Hier zu uns. Auf uns’re Menschenstraßen.
Da würde es sich doch lohnen, ihm ein Stück entgegen zu gehen. Sich auf die Suche nach ihm zu machen. Denn wenn er zu uns kommt, dann muss er doch auch Spuren hinterlassen. Nichts, das wirklich existiert, hinterlässt keinen Abdruck. Eine Spur seines Da-Seins.

Diese Spuren möchte ich in den nächsten Tagen finden. Ich möchte mich auf die Suche machen nach Gott.

Jetzt, wo die Menschen zuhause bleiben, wo die Welt leiser geworden ist … da möchte ich meine Sinne schärfen, meine Augen schließen und die Ohren aufstellen:
Und lauschen. Auf das, was um mich herum ist. Ganz genau hin hören … ganz leise, ganz aufmerksam.

Denn wenn Gott kommt, dann will ich das nicht verpassen.

 

Jetzt, wo die Welt leiser geworden ist … mache ich mich auf die Suche. Ich habe einmal gelesen: Gott ist immer da, er ruft dich – du musst nur zuhören! Mit dem Hören soll es beginnen – nacheinander will ich meine Sinne schärfen. Ohren, Augen, Hände … Ich will hören, sehen, tasten …

 

 

Und jetzt kommt ihr ins Spiel – ihr sollt meine Ohren sein, meine Augen, meine Hände …
Ihr sollt mir Hinweise geben auf meiner Suche, mich anleiten, mir Impulse und Ideen geben.

Wie das gehen soll?

Ganz einfach – ich werde euch berichten, wo ich mich gerade befinde, was ich denke, was ich fühle. Und ihr sagt mir, wo ihr euch gerade befindet, was ihr denkt, was ihr fühlt.

Ihr entscheidet mit, wo meine Suche hingehen soll. Sagt mir, wo ich hinschauen soll. Was ich mir vielleicht genauer ansehen soll.

Wenn jemand eine gute Idee hat, wie ich Gottes Spuren finden kann, dann teilt es mir mit. Wenn jemand schon mal eine Spur gefunden hat, dann erzählt es mir. Vielleicht finde ja auch ich diese Spur und kann sie mit anderen teilen.

Ich werde euch auch Fragen stellen – und bin gespannt auf eure Antworten. Die Mehrheit von euch entscheidet.

Ich bin per E-Mail an junge.kirche@stclemens-kaldenkirchen.de zu erreichen.

Es ist schade, dass mich so nicht alle Leute erreichen können. Wenn ihr einen Lieben habt, der auch von meiner Suche erfahren soll, dann erzählt es ihm doch – ruft ihn einfach an und lest ihm vor, was ich gerade mache!

Und ihr könnt mir dann auch seine Ideen und Antworten einfach zusätzlich neben euren mitteilen.

 

Ihr werdet schon morgen von mir hören! Bis dann!

Junge Kirche: tägliche Spurensuche

Kinder-Bibel-Woche@home

Viele Gemeinden planten für die Osterferien eine große Kinderbibelwoche. Alles musste abgesagt werden.Jammerschade! Wir haben uns nun überlegt, statt der KiBiWo im Gemeindehaus eine KiBiWo@Home – die Kinderbibelwoche für zu Hause zu entwickeln. Das kann zwar keine richtige KiBiWo ersetzen, ist aber besser als nix! Die Daten:
– 15., bis 17. April
– jeweils 9.30 Uhr
– mit ca. 30-minütigen Videos
– auf www.kircheunterwegs.de geht die „KiBiWo@home“ auf Sendung!

Aus einem Wohnzimmer in Ihre Wohnzimmer: Lieder, Bibel-Geschichten, Gebet, spielen und basteln sowie mit Leseratte und Naseweis und dem Thema „Meine Welt ist voller Fragen“.

Wir wünschen Ihnen Gottes Geleit durch diese besonderen Zeiten.

Ihre Kirche Unterwegs
Friedemann Heinritz und Manfred Zoll

Kinderkirche – Jesus zieht in Jerusalem ein

Kinderkirche zu Palmsonntag – Jesus zieht in Jerusalem ein

Mit dem heutigen Sonntag beginnt die Karwoche. Das Wort Karwoche kommt von dem althochdeutschen Wort „Kara“ und bedeutet: Trauer und Klage und drückt aus, was Jesus und seinen Jüngern in den Tagen vor Ostern widerfahren ist. Es beginnt eine heilige Woche, in der wir besonders aufmerksam den Weg Jesu betrachten und in unseren Gedanken mitgehen. Es ist sein letzter Weg. Wir wollen heute schon anfangen über diesen Weg Jesu nachzudenken.

Jesus zieht durch die mächtigen Tore hinein in die große Stadt Jerusalem. Wir wollen ihn begleiten. Mit seinem Zeichen wollen wir uns jetzt bezeichnen und sprechen:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Wir zünden eine Kerze in unserer Mitte an und sprechen gemeinsam:

Licht macht es hell um uns.

Licht macht es hell in uns.

Jesus hat einmal gesagt: „Ich bin das Licht der Welt“

Wir hören heute davon, wie Jesus in Jerusalem einzieht. Die Menschen damals warteten auf einen neuen König, der kommen soll und der alles neu und anderes machen soll, einen König der von Gott gesandt ist, einen Retter.

Aber Jesus war kein König, wie die Leute ihn sich damals vorgestellt hatten. Er war kein König mit Waffen und Soldaten.

Jesus ist ein Friedenskönig, der auf einem einfachen Esel reitet. Er braucht auch kein Schloss und keine Soldaten. Er nennt uns Jünger, Freunde. Sein Reich ist ein Reich der Liebe, des Friedens und der Freundschaft. Wir wissen das und dennoch machen wir immer wieder Fehler. Aber zu Gott dürfen wir immer kommen, auch mit unseren Fehlern und Schwächen:

  • Manchmal gefährden wir die Gemeinschaften, in denen wir leben, weil wir uns nicht einreihen wollen, weil wir aus der Reihe tanzen. Wir wollen Könige sein und sind es doch nicht. Gerade jetzt können wir füreinander da sein und so das Zusammenleben aller Menschen auf dieser Welt stärken.

Herr, erbarme dich.

  • Manchmal gefährden wir unserer Zusammenleben, weil wir nicht freundschaftlich und fair miteinander umgehen. So erging es auch Jesus, er wurde zuerst gefeiert und dann gekreuzigt.

Christus, erbarme dich.

  • Wie oft leben wir, als ob es die anderen um uns herum nicht gibt, wir denken nur an uns selbst. Jesus macht uns zu seinen Jüngern, damit wir nach seinem Beispiel leben und uns einsetzen gegen Ungerechtigkeit, Armut und Unterdrückung in unserer Welt, so wie er es uns vorgelebt hat.

Herr, erbarme dich.

Guter Gott, verzeih‘ uns unsere Fehler und nimm unsere menschlichen Schwächen an. Hilf uns, dass wir als Freunde und Jünger Jesu leben und ihm folgen. Amen

 

Gebet

Gott, du bist groß, du bist ohne Anfang und Ende. Dein Sohn Jesus hat ganz so gelebt, wie es deinem Willen entsprach. Er ist Mensch geworden wie wir. Er hatte viele Freunde, aber auch mächtige Feinde. Deshalb wurde er zum Tod verurteilt und ist für uns, für alle die unterdrückt werden und Not leiden, am Kreuz gestorben. Guter Gott, das alles hat dein Sohn auf sich genommen, um uns einen Weg zu dir zu zeigen. Hilf uns, dass wir ihm auf dem Weg der Liebe nachfolgen. Auch wenn das nicht immer so leicht ist. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

 

Hier nun die Geschichte von Palmsonntag für euch:

Einzug in Jerusalem

Bibeltext: Mt 21,1-11, Mk 11,1-11, Luk 19,28-40; Joh 12,12-19 (Sach. 9,9)

„Ja, lasst uns nach Jerusalem gehen!“, „Auf, wir wollen nach Jerusalem!“Das hörte man im ganzen Land Israel. Bald war das Passahfest und da wollte jeder in Jerusalem sein. Viele Menschen aus dem ganzen Land waren unterwegs. Es war manchmal ein schwieriger Weg, aber dann, wenn man auf dem Ölberg ankam, dann sah man Jerusalem. Und den Tempel. Hier wollten die Leute hin und Gott anbeten.

Es war eine ausgelassene Stimmung, jeder wollte feiern. Es wurde viel gesungen. Aber sie wurden auch oft daran erinnert, dass sie keinen eigenen König hatten. Die Römer regierten im Land, überall waren Soldaten zu sehen. Die Soldaten achteten darauf, dass gerade beim Fest keine Unruhen entstanden. Einen eigenen König in Israel gab es schon lange nicht mehr. Wenn sie doch einen eigenen König hätten, das wäre schön. Dann wären sie frei. Gott hatte es doch in seinem Wort versprochen, dass sie wieder einen König bekommen würden. Wann würde er kommen? So fragten sie sich immer wieder. Aber trotzdem feierten sie und freuten sich auf Jerusalem. Auch die Jünger waren mit Jesus auf dem Weg. Sie wollten auch nach Jerusalem. Natürlich freuten sie sich auf das Fest wie alle anderen. Aber immer wieder mussten sie an das denken, was Jesus vorher gesagt hatte. „Wir gehen nach Jerusalem und dort werden sie mich töten.“ Was genau Jesus damit meinte, das verstanden sie nicht. Er konnte doch nicht sterben, er war doch ihr Lehrer. Er war von Gott gesandt und war er nicht vielleicht auch der König, der dem Land Frieden bringen würde? Mit diesen Gedanken zogen sie nach Jerusalem.

Als sie am Ölberg angekommen waren, sahen sie von weitem den Tempel. Jesus wandte sich an zwei seiner Jünger. „Seht ihr das Dorf dort drüben? Geht hinein und dort werdet ihr einen Esel angebunden sehen und daneben das Junge von der Eselin. Bringt es mir!“ Vielleicht haben die Jünger gefragt: „Aber wir können den Esel doch nicht einfach mitnehmen, er gehört uns doch nicht.“ „Wenn euch jemand fragt, warum ihr den Esel mitnehmt, dann sagt: Der Herr braucht ihn und wird ihn wieder zurückschicken.“ Die Jünger fragten nicht weiter. Sie taten einfach, was Jesus gesagt hatte und zogen los. Als sie im Dorf angekommen waren, schauten sie sich um. Tatsächlich, genau wie Jesus gesagt hatte, dort war der Esel. Und daneben das Fohlen des Esels.

Jesus wusste es, obwohl er nicht in dem Dorf gewesen war. Jesus weiß alles. Er ist der König der Welt, der alle Macht hat. Er hat auf der Erde als Mensch gelebt, aber er war trotzdem der König der Welt. Ein König ist mächtig, aber Jesus ist nicht nur mächtig, er ist der König aller Könige, er ist allmächtig.

Das hatten die Jünger schon oft erlebt. Und jetzt wieder. Dort war der Esel. Als sie ihn losbinden wollten, fragten die Leute, warum sie das taten. „Der Herr braucht ihn!“ erklärten die Jünger. So durften sie den Esel mitnehmen. Die Leute hatten wahrscheinlich schon von Jesus gehört. Überall hatte man ja schon von ihm gehört und davon, was er alles getan hatte. Und jetzt brauchte Jesus den Esel. Also gaben ihn den Jüngern mit.

Jesus ist der König, dem alles gehört. Die Jünger sind ihm gefolgt und diese Leute haben ihm ihren Esel gegeben.

Wer ist Jesus für dich? Ist er der König, der dein Leben bestimmen darf? Oder ist dir egal, was Jesus sagt und von dir möchte?

Die Jünger brachten den Esel zu Jesus. Dann legten sie Kleidung darauf, sodass Jesus sich darauf setzen konnte. Es waren viele Leute dort, die Jesus folgten und mit ihm zogen. Viele waren auf den Weg nach Jerusalem. Plötzlich hörte man ein Rufen und Jubeln. Es war so üblich, dass die Menschen in Jerusalem die Gäste mit Jubeln begrüßten, die zum Fest kamen. Aber das Jubeln jetzt war noch etwas anders. Es klang so, als wenn jemand einen König begrüßt. Was riefen sie denn dort? „Hosianna!“ das heißt „Hilf uns!“ „Hosianna dem Sohn Davids. Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel.“ „Sohn Davids?“ wer war das? Ein Nachkomme des großen Königs David. Wisst ihr, wer so bezeichnet wird? Genau, Jesus. Die Menschen riefen Jesus zu. „König von Israel!“ riefen sie ihm zu. Und immer wieder „Hosianna“. Hosianna – hilf uns – kümmere dich um uns – sei für uns da – sei du unser König.

Jesus, der König kam nach Jerusalem. Viele Menschen hatten schon von ihm gehört. Sie hatten gehört, wie er Wunder getan hatte. Sie hatten gehört, dass er sogar Menschen wieder lebendig machen konnte. Er hatte Lazarus vom Tode auferweckt. Jetzt sollte Jesus König sein. Der König, der wieder über Israel regiert. Sie jubelten Jesus zu. Dann legten sie ihre Kleider auf dem Boden vor Jesus hin. Wisst ihr, was man heute macht, wenn wichtige Leute kommen? Man legt einen roten Teppich aus. Genau so etwas taten die Menschen für Jesus. Es war kein roter Teppich, aber es waren ihre Mäntel. Einige hatten Palmzweige dabei, damit winkten sie Jesus zu und legten sie auch vor ihm auf den Boden, so dass Jesus darüber reiten konnte. Jesus der König kam nach Jerusalem. Mit großem Jubel wurde er begrüßt.

Wie nimmst du Jesus auf? Was denkst du über Jesus?

Jesus ist der König, auch heute. Er ist der König aller Könige, der Herr aller Herren, viel mächtiger als jeder König auf Erden. Die Menschen damals verstanden nicht, was für ein König Jesus wirklich sein wollte. Sie dachten, er ist der König, der jetzt wieder über Israel regieren wird, damit sie nicht mehr von den Römern regiert würden. Er würde Frieden bringen. Jesus ritt auf einen Esel. Wenn Könige eine Stadt einnahmen, dann ritten sie auf einem Pferd hinein. Aber Jesus ritt auf einen Esel. Das hieß, dass er Frieden bringt und nicht Krieg. Aber er kam nicht, um Frieden für ein Land zu bringen, sondern um jeden Menschen Frieden mit Gott zu bringen. Jesus will nicht über ein Land regieren, sondern in deinem Herzen.

Lässt du ihn dort regieren?

Wenn Jesus noch nicht dein Leben regiert, dann nimmt ihn doch als deinen Herrn an. Du kannst beten: Herr Jesus, du bist der allmächtige König. Komm du auch in mein Leben. Ich möchte für dich leben und ich möchte, dass du der Herr in meinem Leben bist.

Die Menschen jubelten und wollten Jesus als König. Jesus wusste, dass sie es falsch verstanden, aber trotzdem war er ja König. Er war es wert, dass man ihn anbetete und bejubelte. Deshalb ließ er es auch zu. Die Menschen freuten sich. Ich denke, dass immer mehr Menschen dazu kamen und Jesus sehen wollten. Es war weit bis in die Stadt hinein zu hören.

Aber nicht alle freuten sich. Die Pharisäer waren wütend. Warum wird um diesen Jesus so ein Lärm gemacht? Er ist doch auch nur ein Mensch, dachten sie. Sie wollten nicht glauben, dass Jesus der König der Welt ist. Die Pharisäer schimpften: „Jesus, sage deinen Jüngern, sie sollen ruhig sein!“ „Nein,“ antwortete Jesus „Sie sollen erzählen, was sie mit mir erlebt haben. Und wenn diese schweigen würden, dann würden die Steine schreien.“ Die Pharisäer gaben auf: „Das Volk ist auf Seiten von Jesus und läuft ihm hinterher, da können wir nichts tun.“

So zog Jesus in Jerusalem ein und wurde von den Menschen umjubelt. Später erinnerten sich die Jünger daran und es fiel ihnen noch etwas ein. „Steht dazu nicht etwas im Alten Testament?“ fragte einer. „Ja, genau, der Prophet Sacharja hat doch schon viele Jahre vor Jesus davon gesprochen.“ Vielleicht lasen sie dann zusammen den Vers:

(Sacharja 9,9) „Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.“ Gott hatte es vorausgesagt und genau so war es auch eingetroffen.

Jesus ist König, er wurde als König in Jerusalem begrüßt.

Darf Jesus auch König in deinem Leben sein?

(entnommen aus: www.derKindergottesdienst.de, Palmsonntag )

 

Fürbitten

Guter Gott, Jesus war sich nicht zu schade, um auf einem Esel nach Jerusalem zu reiten. Er wollte den Menschen in ihren Sorgen und Nöten nahe sein. So vertrauen auch wir unsere Bitten an:

  • Gib uns den Mut, anderen zu dienen, für andere da zu sein, auch wenn wir manchmal dafür ausgelacht werden.

  • Gib uns ein Gespür dafür, was Andere brauchen und wie wir anderen Menschen helfen können, gerade jetzt in dieser besonderen Zeit, wo wir alle zusammenhalten müssen.

  • Gib uns den Mut, auch standfest und mutig zu sein und nicht immer zu meinen, den anderen hinterher laufen zu müssen, um anerkannt zu sein, erst recht dann, wenn wir dadurch unfair oder ungerecht handeln.

  • Gib uns Ideen und Träume und das Gespür dafür, wie wir diese Welt verändern können, damit es Frieden und Freundschaft unter den Menschen gibt und die Schöpfung bewahrt wird in dein Reich.

  • Wir bitten dich für alle Menschen, die unter der Coronakrise in besonderer Weise leiden und die ganz alleine sind.

  • Wir bitten dich für alle Kranken und Sterbenden. Stehe ihnen bei. Sei du Licht und Kraft für sie in schweren Stunden.

Du gehst alle unsere Wege mit. Du bist uns ganz nahe in deinem Wort. Dafür danken wir dir, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen

 

Vater unser

 

Gebet

Herr, unser Gott, Hosianna riefen die Leute, die Jesus in Jerusalem entgegenliefen. Hosianna rufen auch wir. Rette uns Gott, das rufen auch wir.

Ihm zu Ehren tragen wir unsere Zweige in den Händen und stecken sie an die Kreuze und Bilder in unseren Häusern. Stärke unseren Glauben und unsere Hoffnung auf das Osterfest, auf das Fest der Auferstehung für alle Menschen.

 

Lied: Zeige uns den Weg (GL 795)